Freitag, 30. August 2013

Satire aus dem Professorenleben

Ein Glück, denn Deutschland hat ja jetzt schon einen gigantischen riesigen Exportüberschuss, welcher auf der Wettbewerbsschwäche beruht?!
Wie man die Besitzer, welche nicht unbedingt im Land in dem das Unternehmen tätig ist leben müssen, besteuern will verschweigt der liebe Professor. Auch erklärt er nicht wieso Unternehmen die vom Staat profitieren nicht dafür bezahlen sollen. Unternehmen nutzen die Infrastruktur und die stabilen sozialen und rechtlichen Verhältnisse im Land. Das sind wichtige Kriterien für eine Investition, welche bezahlt werden müssen. Aktionäre im Ausland werden eher nicht aufkommen. Beispiele, dass das Modell Straubhaars nicht funktioniert, gibt es genug. Irland versuchte mit niedrigen Steuern Unternehmen ins Land zu locken. In der Krise verließen sie es schnell wieder. Arbeitsplätze entstanden nur bedingt, da man zum leeren eines Briefkastens eben keine Armee an Arbeitnehmern brauchte. Die Steuereinnahmen der Eigentümer blieben auch aus. Diese saßen in den USA, Deutschland oder der Schweiz und freuten sich über die hohen niedrig besteuerten Gewinne ihrer Unternehmen. Eine differenzierte Analyse der Welt würde solche Punkte beinhalten und sie kritisch Einbringen. 
Als Direktor und Sprecher der Geschäftsführung des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut sowie Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale Wirtschaftsbeziehungen, an der Universität Hamburg hat man das wohl nicht mehr nötig. Viele Universitätsprofessoren schreiben für die INSM. Sie alle bilden junge Menschen in den Wirtschaftswissenschaften aus. Wie soll eine kritische Wissenschaft in diesem wichtigen Bereich entstehen, wenn die Professoren nicht im Ansatz vorleben wie man sie betreibt?

Chris

Wahl-O-Mat online

Nun ist auch noch der Wahl-O-Mat online. Ich empfehle jedem die Partei mit in die Auswahl zu nehmen und die Begründung für die Entscheidungen durchzulesen. Man könnte glauben, dass die Satiriker der Titanic das schreiben, was die anderen Parteien nur denken.
Eine gute Alternative zum Wahl-O-Mat bietet sich hier.

Chris

Donnerstag, 29. August 2013

Kandidatencheck bei Abgeordnetenwatch

Bei Abgeorndetenwatch gibt es einen Kandidatencheck. Ich war überrascht, dass in meinem Wahlkreis der FDP Kandidat nicht nur neoliberale Floskeln von sich gibt. Leider gibt es den Fraktionszwang. Somit sind die Aussagen der einzelnen Direktkandidaten nur bedingt hilfreich bei der Entscheidung.

Chris

Mittwoch, 28. August 2013

Ich habe eine Frage an das US-Justizministerium

Zur Vorgeschichte: Die Regierung Bush junior (George W. Bush, Richard B. Cheney, Donald H. Rumsfeld, Condoleezza Rice, Colin L. Powell und Paul M. Wolfowitz) wurde von einer ehemals im Irak lebenden Frau angeklagt. Frau Sundus Shaker Saleh beruft sich auf das Völkerstrafrecht, das seit 2010 neben dem Völkermord, dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit und dem Kriegsverbrechen auch den Straftatbestand eines (Crime of Aggression) kennt (via Telepolis). Das US-Justizministerium sagt, dass die Angeklagten unschuldig sind, denn

"[they] were each acting within the scope of their federal office or employment at the time of the incidents" – sie hätten also allesamt im Rahmen ihrer Aufgaben und Befugnisse gehandelt. 

Nun zu meiner Frage. Auf welcher Basis wurden die deutschen Kriegsverbrechen geahndet? Auf welcher Basis wurde Saddam Hussein verhaftet und verurteilt? Auf welcher Basis wurde irgendein Diktator verurteilt? Er handelt immer im Rahmen seiner Befugnisse, da er als Diktator diese selbst bestimmt. Mauerschützen wurden auch verurteilt. Nach geltendem DDR Recht hatten sie Befehle zu befolgen. Das höhere Gut der Menschlichkeit ist edel, bringt aber wenig, wie man bei Edward Snowden aktuell sieht. Wieso darf man also die einen Verbrecher verurteilen, die anderen dürfen sich hinter Paragraphen verschanzen? Würden solche Anklagen Konsequenzen haben, würde so mancher US Präsident Abstand von kriegerischen Aktionen nehmen. Wie wichtig das wäre, sieht man aktuell in Syrien. Der Friedensnobelpreisträger Obama meint, dass ein paar Bomben es richten werden. 

Chris

Dienstag, 27. August 2013

Kann man einflussreiche Minderheiten immer verdammen?

Wie können sich Mehrheiten vor (einfluss)reichen Minderheiten schützen lautet ein Beitrag der Nachdenkseiten. Ich denke die Frage ist schlecht gestellt. Denn sie unterstellt, dass per se der Einfluss von Minderheiten etwas Schlechtes ist. Das dem nicht so sein muss, zeigen die Nachdenkseiten oft genug auf. Sie kritisieren S21, obwohl eine Mehrheit in Stuttgart dafür ist. Sie befürworten die Angleichung der Rechte für Homosexuelle, obwohl vor nicht allzu langer Zeit viele Menschen dagegen waren. Die Frage sollte also eher lauten wie schützt man sich davor, dass Minderheiten oder Mehrheiten dem Rest der Bevölkerung Dinge aufdrücken, welche keinen gesellschaftlichen Fortschritt oder Vorteil darstellen. 
Im Fall der beschriebenen Garnisionskirche ist die Sache relativ klar. Niemand braucht eine zusätzliche Kirche in Potsdam. Vor allem keine mit einer solchen zweischneidigen Geschichte. Bei anderen Projekten oder Interessen ist die Sache nicht meiner Ansicht nach nicht ganz so klar. Verschwendung und vermeintlich sinnlose Projekte gab es immer schon. Eines steht in Paris und ist ein Wahrzeichen geworden. 

Chris

Montag, 26. August 2013

Neues aus der Propagandaabteilung

Erst wird gejammert, dass die Beitragssätze der Pflegeversicherung nicht ausreichen werden. Dann wird behauptet, dass mit der richtigen Reform

eine Verringerung des Beitragssatzes möglich

wird. Wie so oft stellt sich die Frage wer dabei gewinnt.Wenn man folgende einfache Rechnung zu Grunde legt und die 0.1% bei einem Medianeinkommen von 23000 Euro wieder zurücknähme, dann wären das 23Euro im Jahr oder 1,91 Euro pro Monat. Da das Ganze paritätisch aufgeteilt ist, würde nur die Hälfte beim Arbeitnehmer landen. Selbst die vollen 2.05% Beitragssatz würden knapp 20 Euro je Monat bedeuten. Wohl gemerkt 50% der Einkommensbezieher würden weniger als diesen Wert bekommen. Nun kann man sich gerne überlegen wie viel Versicherungsschutz man für 95 Cent, bzw. 10 Euro im Monat realistischerweise erhältlich ist.
Es ist erstaunlich, dass sich die Forscher der INSM nicht erblöden solchen Unfug als Entlastung der unteren Einkommen zu verkaufen.

Chris

Freitag, 23. August 2013

CDU Wahl... naja Kampf würde ich es nicht nennen.

Die CDU wirkt wie ein Luftballon, gefüllt mit Merkel. Es wird sehr interessant was passiert, wenn sie nicht mehr da ist. Themen? Fehlanzeige. Profil? Nicht vorhanden. Kompetentes Führungspersonal und starke Charaktere? Naja.
Genau so wirkt der Wahlkampf der CDU. Es geht nicht um Inhalte, sondern um die heile Welt und Angela Merkel. Wenn es keine Probleme gibt, warum sollte man eine Änderung herbeiführen wollen.

Chris

Donnerstag, 22. August 2013

INSM und die Logik

Herr Professor Freytag vom INSM Ökonomenblog sieht in Frankreich den nächsten Eurokrisenstaat. Schließlich sind die Steuern in Frankreich deutlich zu hoch. Das die Krisenstaaten am unteren Ende der Steuerskala stehen wird ebenso ignoriert wie die Gegenüberstellung der Leistungen die durch diese Steuern erbracht werden. Die Vorschläge zur Überwindung einer potentiellen Krise sind nach Freytag sehr einfach

Defizite müssen abgebaut werden, Staatsausgaben verringert und der  Arbeitsmarkt flexibilisiert werden. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, müssen die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Ein Reformprogramm ist notwendig, das im Kern der deutschen Agenda 2010 ähnelt.

Eine sehr kreative Antwort. Freytag fordert sinngemäß, dass Frankreich billiger werden soll als Deutschland und Deutschland dabei billiger sein soll als Frankreich. Das ist die Übersetzung der Forderung, dass alle Staaten wettbewerbsfähiger werden sollen. Leider ist es logisch unmöglich, was einen Universitätsprofessor aber scheinbar nicht stört diese Forderung mit zu verbreiten.

Chris

Dienstag, 20. August 2013

Modelle zur Begründung der Austerität

In einem informativen Beitrag der Nachdenkseiten wird die Austeritätspolitik geprüft. Hierbei werden die Theorien die dazu führen überprüft. Es wird gezeigt unter welch absurden Annahmen eine konsistente Logikkette aufgebaut werden kann. Viele von Mises Anhänger die an einen Beweis auf Basis der Logik glauben, sollten sich diesen Text durchlesen. Annahmen setzen Grenzen. Man muss sie treffen, um eine Basis für die Argumentation zu schaffen. Im Vorfeld sollte man abschätzen wie sinnvoll oder nicht sinnvoll die Annahmen sind. Im Falle der vorgestellten ricardianische Äquivalenz scheinen die Annahmen nicht sehr sinnvoll zu sein.

Chris

Montag, 19. August 2013

Über den Vortrag von Hans-Hermann Hoppe

Ein teilweise gruseliger Vortrag über die Freiheit, oder das was ein gealterter Professor in seiner ideologischen Welt darunter versteht. Professor Hans-Hermann Hoppe legitimiert nicht nur Steuerbetrug, sondern plädiert gegen die Abschaffung des Sozialstaats und der Demokratie. In gewisser Weise ist das konsequent. Seine Kernthese ist, dass alle die erfolgreich sind; klüger, besser, wichtiger für die Gesellschaft sind. Somit haben sie ihren Status verdient. Die Armen sind faktisch alle zu dumm und aus diesem Grund verdienen sie es auch am unteren Ende zu stehen.
Leider vernachlässigt der liebe Professor so einiges aus der realen Welt und der Geschichte die dazu gehört. Er erläutert nicht, dass etliche Vermögen nicht aufgrund von Intelligenz, sondern aufgrund von Skrupellosigkeit entstanden, bzw. vermehrt worden sind. Die Familie Quant (Zwangsarbeiter) und die Firma Pfister (willkürliche Medikamententests in Afrika) seien nur zwei Beispiele.  Es wird nicht erläutert warum gerade Intelligenz das Maß aller Dinge sein muss und sollte. Nur wenn man, wie Hoppe fordert, Eigentum als Natur gegeben voraussetzt, funktioniert diese Annahme vielleicht. Man erlaubt dann nicht dem Besten Eigentum anzuhäufen. Denn der Beste wäre in dem Fall, unter Umständen, der körperlich Starke der sich das Eigentum einfach nimmt. Hoppe hebt also seine Bildungsbürger hervor. Sie sind etwas besonderes. Das kann er logisch beweisen, da seine Annahmen zu diesem Schluss führen müssen.
Hoppe baut sich also ein Weltbild wie er es braucht. Arme sind Schmarotzer und Parasiten, der Staat sowieso. Interessanterweise verbreitet er seinen Vortrag über ein Medium, das es ohne staatliche Forschung nicht gegeben hätte, das Internet. Er verwendet tagtäglich Straßen, isst Essen welches nicht vergiftet ist und atmet saubere Luft. Er lebt in keinem Reichenghetto und kann die Straße überqueren ohne überfahren zu werden, da es Regeln für den Straßenverkehr gibt. Er genoss die staatliche Schulbildung und promovierte innerhalb des staatlichen Systems. Er war also selbst einer seiner Parasiten. Würden seine Thesen stimmen, wäre er ein solcher Parasit geblieben. Im Grunde blieb es auch. Er lehrte an einer staatlichen Hochschule (University of Nevada) über viele Jahre. Wann stellte er sich dem Wettbewerb, wann zeigte er Unternehmertum und ließ sich vom Markt für sein Denken bezahlen? Hoppe ist einer der typischen Prediger, die Wasser rufen und Wein trinken. Er ist ein Parasit, da er von einem System lebt, dass er versucht zu zerstören. Arme Menschen die staatliche Leistungen erhalten wollen, dass diese Bezüge weiter fließen. Viele wollen Arbeit, um nicht weiter von Leistungen abhängig zu sein.
Professoren wie Hoppe nicht. Sie nehmen die Bezüge mit, leben gut und beschweren sich dann, dass die Steuern zu hoch sind. Er würde auch jubelnd in seinem Publikum sitzen und Herrn Hoeneß für die Steuerhinterziehung feiern. Wenn dann kein Geld für seine Pension da wäre, würde er jammern. Denn das verletzt ja den geschlossenen Vertrag.

Chris

Staatlich unterstützte Forschung

Während die „Unternehmenskultur“ immer wichtig sein wird, hat es sich herausgestellt, dass viele Innovationen von wirtschaftlicher Bedeutung in den USA die Fingerabdrücke des Staates tragen. Von Werkzeugmaschinen zu Eisenbahnen, Transistoren, Radar, Laser, Computer, Internet, GPS, Biotechnologie, Nanotechnologie aus den Tagen des Unabhängigkeitskrieges bis heute. Der Staat hat Innovation oft auch vor dem privaten Kapital unterstützt, erklärt Bernstein.


Eigentlich ist diese Feststellung keine wirkliche Überraschung. Kapital ist sehr scheu und möchte kein Risiko eingehen. Der Staat hat diese Probleme nur bedingt. Er kann Technologien fördern und von diesen profitieren, wenn sie in der Industrie angekommen sind.

Chris

Samstag, 17. August 2013

Einfluss der Bewertung der Hartz Reformen durch den Betrachtungszeitraum

Eine interessante Podiumsdiskussion über die aktuelle Wirtschaftskrise und deren Entwicklung warf einen interessanten Punkt auf. Herr Patrick Bernau vom FAZIT Wirtschaftsblog der FAZ meint die Hartz Reformen seien ein voller Erfolg, da sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden enorm erhöht hat. Ihm wurde widersprochen. Allerdings stellte sicher heraus, dass die Vergleichsbasis unterschiedlich war. Der Kommentator aus dem Publikum bezog sich auf das Jahr 2000. Dort lag das Arbeitsvolumen bei 57659 Millionen Stunden, die Zahl der Erwerbstätigen war 39.314 Millionen Menschen davon Vollzeit 25.650 Millionen. Herr Bernau hingegen nimmt das Jahr 2005. Dort wurden 55693 Millionen Arbeitsstunden geleistet, es gab 38.835 Millionen Erwerbstätige, davon 23.203 Millionen Vollzeit beschäftigt. Das sind 3.5% weniger Arbeitsstunden, 1.2% weniger Erwerbstätige und 9.5% weniger Vollzeitstellen. Der Start ist alsobezüglich des Arbeitsvolumens und besonders bezüglich der Vollzeitstellen sehr unterschiedlich.
Im Jahr 2012 sieht es wie folgt aus. Es gab 58115 Millionen geleisteter Arbeitsstunden, 41.613 Millionen Erwerbstätige davon 24.295 Millionen Vollzeit. Je nach Basis ergibt sich eine Steigerung bei den Arbeitsstunden von 0.8% (2000/2012), bzw. 4.3% (2005/2012), bei der Zahl der Erwerbstätigen von 6.3% (2000/2012), bzw. 7.1% (2005/2012), davon Vollzeit -5.2% (2000/2012), bzw. 4.7% (2005/2012).
Man erkennt, das je nach Wahl der Startpunkte sehr unterschiedliche Ergebnisse herauskommen. Beiden gemeinsam ist, dass die Zahl der Erwerbstätigen deutlich mehr steigt, als die Zahl des Arbeitsvolumens. Selbst bei der 2005 Basis bedeutet das, dass die Menschen im Durschnitt weniger arbeiten. Im Jahr 2000 waren es 1466 Stunden/Erwerbstätigen, 2005 1434 Stunden/Erwerbstätigen und 2012 1396 Stunden/Erwerbstätigen. Das entspricht einer Reduktion von 4.8% (2000/2012) und 2.7% (2000/2012).
Nun stellt sich die Frage, warum man diese unterschiedlichen Basen verwendet. Beide Argumente sind nachvollziehbar. Das Jahr 2000 stellt das letzte Maximum des Arbeitsvolumens und der Erwerbstätigen vor den Hartz Reformen dar. Diesen Stand wollte man mit den Reformen mindestens erreichen, bzw. überbieten. Bei den Vollzeitstellen ist das nicht im Ansatz gelungen und bei der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist die Steigerung ebenfalls nicht beeindruckend. Wenn man den Preis der stagnierenden Löhne und die regelmäßigen Gängelungen von Arbeitslosen im Hinterkopf hat, war der Preis für 0.8% sehr hoch. Davon abgesehen, dass alle externen Effekte ausgeblendet werden, wenn man diesen Wert der Hartz Reform zu spricht.
Die Basis 2005 wurde gewählt, da um diese Zeit die Reformen durchgeführt wurden. Die Arbeitsmarktdaten waren zu dieser Zeit schlechter. Aus diesem Grund wurden die Reformen initiiert. Daraus resultiert, dass die Ergebnisse deutlich besser aussehen. Vernachlässigt wird die Weltwirtschaftsentwicklung. Deutschland exportierte vor den Hartz Reformen schon sehr viel. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spiegelt sich aus diesem Grund ein wenig in der Weltwirtschaftsentwicklung wieder. Die Hartz Reformen haben insofern funktioniert, als das das Exportvolumen deutlich stieg. Innerhalb der Eurozone gab es deutliche Überschüsse. Diese Überschüsse bereiten uns heute Probleme, da sie die Schulden der Krisenländer darstellen. Ein teurer Preis für eine sinkende pro/Kopf Arbeitszeit und pro/Kopf Einkommen. Herr Bernau ist deshalb kritisch zu fragen, warum er diesen Weg den Krisenländern vorschlägt. Vor allem, wenn nicht alle Länder gleichzeitig wettbewerbsfähiger werden können.
In der Summe wird in dieser Analyse nicht geklärt wie die Arbeitszeiten verteilt sind. Denn gerade schlecht bezahlte einfache Arbeit kann aufgeteilt und somit verbilligt werden. Somit ist die Frage welche sozialen Schichten durch diese Entwicklung am stärksten belastet werden nicht geklärt.

Fazit
In den Diskussionen gehen mehrere Punkte häufig unter. Die Erfolge oder Nichterfolge der Hartz Reformen am Arbeitsmarkt hängen vom Betrachtungszeitraum ab. Des Weiteren sind Arbeitsmarktuntersuchungen ohne einen Blick auf die Einkommen sinnlos. Arbeit soll Einkommen generieren. D.h. steigende Erwerbszahlen zu feiern, nur weil sie steigen bringt nicht viel. Weiterhin müssen verschiedene Einkommengruppen mehr in den Fokus rücken. Durchschnittlich geht es allen gut, wurde richtigerweise in der Podiumsdiskussion von Herrn Bernau gesagt. Komplett ignoriert wurde eine Preis/Leistungs Bewertung. Was sind die Kosten in Form von Gesetzen, Unterdrückung von Arbeitslosen, Lohneinbußen, etc. im Verhältnis zu den Gewinnen, wie Arbeitsplätze, stärkere Wirtschaft, etc. Nur so kann eine Bewertung gelingen. Da der Einfluss der Reformen sehr komplex ist, ist die Bewertung komplex. Ein sauberer Versuch wird in der Öffentlichkeit selten gemacht.

Chris

Freitag, 16. August 2013

Politischer Einfluss bei der Bahn

Jetzt bescheinigt man der Politik doch viel Einfluss bei der Bahn. Bei Stuttgart 21 wurde von eben der Selbigen gesagt, man könne den Bahnhofsbau nicht abblasen, weil die Bahn nicht möchte. Als eigenständiges Unternehmen habe die Politik keinen Einfluss. So täuschen der Bahnvorstand und die Politik die eigentlichen Besitzer der Bahn (wir), um niemals Verantwortung zu übernehmen.

Chris

Donnerstag, 15. August 2013

Was so passiert

Wurde auch langsam Zeit, dass sich im Nahen Osten mal wieder etwas bewegt.

ÜBERRASCHUNG. Es ist etwas ganz neues, dass die Bundeswehr eher rechts als links anspricht. Damit behaupte ich nicht, dass alle Soldaten Nazis sind, aber alle Nazis fühlen sich vom Militär angesprochen. Klare Hierachien, Zucht und Ordnung, Gemeinschaft und vieles mehr entspricht ihren Idealvorstellungen einer Gesellschaft. Da liegt es auf der Hand, dass man "Make Love not War" eher selten als Bekenntnis hört.

Eigentlich ist das keinen Kommentar Wert. Ich erinnere mich, dass es vor nicht allzu langer Zeit ganz schlimm war, Daten von der Schweiz zu bekommen, da diese Daten  illegal beschafft worden sind. Vor allem in der Politik (ganz vorne CDU/CSU und FDP) wurde sich deutlich mehr als beim NSA Skandal darüber aufgeregt wie unmoralisch Steuer CDs sind. Die Überwachung der gesamten Bevölkerung wurde von den Regierungsparteien weniger skandalisiert als damals die Verfolgung von Steuerbetrügern. Das potentielle verhindern (der Nachweis wird nie erbracht werden) von Straftaten erlaubt einen Eingriff in die Grundrechte, ein Aufklären von Straftaten erlaubt nicht einmal einen Eingriff in das Bankgeheimnis (kein Grundrecht). An diesen Umstand muss man sich erinnern, bevor man sein Kreuz macht. Was sag eigentlich Angela Merkel dazu? Ach ja nichts.


Chris

Dienstag, 13. August 2013

Was ist mit den Tafeln? Update zu Herr Metzger widerlegt Mythen

Gestern schrieb ich über ein Metzgerisches Propagandastück indem der Wirtschaftslobbyist und Ex - MdB. Seiner Meinung nach ist die Behauptung der Zunahme der Armut ein Mythos, welcher von den Irren Linken verbreitet wird. Den
Unsere Gesellschaft ist in Wahrheit weniger arm geworden, weil sich die Zahl der Erwerbstätigen seit der Rekordarbeitslosigkeit von über 5 Millionen Menschen im Februar 2005 massiv erhöht hat.

Schaut man sich parallel die Entwicklung der Zahl der Tafeln in Deutschland an, erkennt man ein anderes Bild. Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen stark zugenommen hat, stieg die Zahl der Tafeln von 480 auf 906 (~89% Zunahme). Sie hat sich also fast verdoppelt. Wenn die Armut abnehmen würde und Hartz 4 viel zu hoch angesetzt wäre, dann bräuchte man keine neuen Tafeln.
Die kranke Erklärung der Wirtschaftsliberalen lautet dann wahrscheinlich:
These
Das billige Essen mehr Konsum zulässt. Da alle Armen nicht nur faul, sondern auch konsumgierig sind (sonst wären sie nicht arm, denn Reiche sind sparsam), nutzen sie das Angebot und gehen lieber betteln als arbeiten. Ein Grund mehr die Sozialleistungen zu senken, denn offensichtlich bekommen die Menschen Essensreste und der Staat bezahlt somit zu viel.
Offen würde das keiner dieser neoliberalen Dogmatiker aussprechen. Denken tun es die meisten wahrscheinlich schon.

Chris

Montag, 12. August 2013

Herr Metzger widerlegt Mythen

Ihre Mythen Herr Metzger:
Oder ist man gar schon reich, wenn man in der Einkommensteuer zum
Spitzensteuersatz von 42 Prozent veranlagt wird? Den zahlt, wer mehr als
52.000 Euro steuerpflichtige Jahreseinkünfte erzielt.

Falsch. Man zahlt auf den ersten Euro über 52000 42%. Insgesamt wird man bei etwa 30% liegen.
Wer als Ungelernter arbeitet, muss bei einer Vollzeitbeschäftigung schon etwa 1.500 Euro im Monat verdienen, wenn er den Single-Hartz IV-Einkommensstatus erwirtschaften will.

Heißt das, dass Hartz 4 zu hoch, oder die Löhne zu niedrig sind?
Unsere Gesellschaft ist in Wahrheit weniger arm geworden, weil sich die Zahl der Erwerbstätigen seit der Rekordarbeitslosigkeit von über 5 Millionen Menschen im Februar 2005 massiv erhöht hat.

Die Zahl der Erwerbstätigen sagt nichts darüber aus wie viel diese verdienen, oder wie viel diese Arbeiten. Das Arbeitsvolumen ist nicht gestiegen. Die neuen Stellen wurden im wesentlichen im Niedriglohnbereich erstellt und wie sie vorher festegestellt haben sind diese auf sehr niedrigen Niveau.
Rund 75 Prozent aller neu geschaffenen Arbeitsplätze sind sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.

Das sagt nur leider nichts über den Lohn aus, außer das man über 400 Euro verdient.
"Sozial ist, was Arbeit schafft!“ lautete vor Jahren eine politische Losung. Nie wurde sie durch die Realität im Land stärker belegt als in den vergangenen Jahren.

Darum stagnieren die Löhne und im Niedriglohnbereich sind sie gesunken? Darum gibt es Aufstocker?
Herr Metzger, wenn sie Mythen zu widerlegen suchen, dann belegen sie ihre Aussagen mit Zahlen. Sie feiern die sinkenden Arbeitlosenzahlen, haben keinen aber keinen Blick auf die Löhne. Arbeit um der Arbeit willen bekämpft keine Armut. Sie haben keinen Blick auf die Verteilung der Vermögen und Einkommen. Diese sind zu tiefst ungleich. Sie haben keinen Blick auf die Einkommensentwicklung. Auch diese sieht für die Masse nicht besonders rosig aus. Sie vergessen, dass Arbeitslose die krank, in einer Weiterbildung sind oder von einer privaten Vermittlungsagentur betreut werden nicht in der Statistik auftauchen. Sie ignorieren die Tatsache, dass die Zahl der Zweitjobs steigt.

Sind das alles Mythen? Es darf halt nicht sein, was nicht sein darf. Wer das System kritisiert sieht die Erfolge nicht. Das ist auch nachvollziehbar, da man aus dem Elfenbeinturm der ökonomischen Propagandaabteilung einen besseren Überblick über die Welt hat.

Chris

Bahn-Aufsichtsrat und FDP-Generalsekretär Patrick Döring fordert

Bahn-Aufsichtsrat und FDP-Generalsekretär Patrick Döring fordert, dass Fahrdienstleiter aus dem Urlaub geholt werden sollten, um am Mainzer Hauptbahnhof auch in den Abend- und Nachtstunden wieder Züge fahren zu lassen. 

Wird privatisiert, werden Stellen abgebaut um die Rendite zu erhöhen, dann ist das ein Problem für die Mitarbeiter und wird von der FDP begrüßt. Wenn dieses System nicht funktioniert und es resultieren Probleme daraus, dann ist es ebenfalls ein Problem der Mitarbeiter. Döring sollte sich überlegen wofür die Führung der Bahn Geld bekommt, wenn sie solche Probleme wie in Mainz zulässt. Er sollte sich ebenfalls überlegen, ob er als Aufsichtsrat seine Arbeit gut gemacht hat. Jetzt zu schreien, dass Bahnmitarbeiter die ihren Jahresurlaub haben zurückzuholen sind, ist kein Beweis dafür. Vor allem fordert er es, anstatt die Mitarbeiter zu bitten. Der Ton macht die Musik. 
Werden Stellen abgebaut, so war es der Markt. Entstehen daraus Probleme, dann soll der Markt fern bleiben. Markt würde in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die Mitarbeiter an sich selbst denken und ihrem Urlaub weiter nachgehen oder sich fürstlich entlohnen lassen, dafür das wie wieder nach Hause kommen. Beides ist nicht zu erwarten, da mit Kündigung oder ähnlichem zu rechnen ist.

Chris

Donnerstag, 8. August 2013

Langeweile im Wahlkampf

In etwas mehr als einem Monat ist Bundestagswahl. Den Wahlkampf sucht man vergebens. Alle Seiten haben Angst ursächlich mit dem NSA Skandal in Verbindung gebracht zu werden. Das Thema ist also gestorben, Nach Fukoshima ist die Atomkraft als Diskussionsthema im Wahlkampf auch gestorben. Bei der Gerechtigkeitsdebatte geht es nicht darum, ob Hartz 4 eine gute Idee war, sondern was man Hartz 4 und den Sozialreformen zurechnen will und wer diese "löblichen" Reformen für sich beanstanden kann. Bei den Steuern wird ein wenig diskutiert, aber für die Masse wird sich bei egal welcher Reform nicht viel ändern. Das Thema ist im Übrigen komplett ausgelutscht. Europa ist nur insoweit interessant, als das die Deutschen ihr Geld zurück wollen. Alles andere wird nicht versprochen und ist nicht populär. Große Ideen gibt es nicht. Bei Bildung und Infrastruktur ist man sowieso einer Meinung und außerdem scheint alles rosig zu sein. 
Mein Tipp, es wird einen sehr hohen Nichtwähleranteil geben.

Chris

Dienstag, 6. August 2013

Wer profitiert von der Umverteilung?

Wer profitiert mehr, der Arme oder der Reiche. Der Reiche verliert nur einige Prozent seines Einkommens, der Arme seine Motivation gegen die Ungerechtigkeit auf die Straße zu gehen. 

Chris

Mal was zu Rauchern



So kann man es also auch betrachten. Wenn Nichtraucher sich gestört fühlen und sich sorgen um ihre Gesundheit machen, dann ist das alles nicht so schlimm und es erinnert an die Nazizeit. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals gefragt wurde ob es mich stört wenn ein Raucher direkt neben mir eine Zigarette anzündet. Ich kriege selten mit, dass Raucher ihre Kippen von Stränden wegräumen obwohl dort Kinder spielen und die Reste für diese extrem giftig sind. Ich sehe selten Raucher die zum Mülleimer gehen und ihre Reste dort wegwerfen. Wer Rücksicht fordert sollte selbst rücksichtsvoll sein.
Das Problem ist nur, dass Raucher den Gestank nicht mehr wahrnehmen den sie verbreiten. Sie merken nicht, dass sie ihre Umwelt stören. Ein wenig mehr Sensibilität vom Störer und man bräuchte keine Gesetze. Raucher hatten dafür Jahrzehnte Zeit und haben diese Jahrzehnte nicht genutzt. Pech gehabt.

Chris

Montag, 5. August 2013

Das böse Zinstief

Immer wieder dieses leidige Thema. Die Zinsen sind niedrig und das kostet die Sparer Milliarden Euro. Was kostet es die Sparer? Verlieren sie Geld? Nein sie verlieren Kaufkraft. Kaufkraft ist eine abstrakte Größe. Sie zu bestimmen ist schwierig. Selbst wenn man es kann, dann verlieren die Sparer immer noch nicht an Geld, sondern an Waren die sie potentiell kaufen könnten. Es wird suggeriert, dass man als Sparer ein Recht auf Zinsen über dem Inflationsniveau hat. Dabei geht man als Sparer einfach nur eine Wette ein. Man verzichtet auf den Konsum und wettet, dass man später mehr konsumieren kann. Wetten bedeuten, dass man auch verlieren kann. Das müssen alle Sparer begreifen. Davon abgesehen sollte es die meisten Menschen nicht groß tangieren. Die Gebühren für Sparpläne, privater Vorsoge und vielem mehr sind so hoch, dass die niedrigen Zinsen nur das Fass zum überlaufen bringen. Wirklich viel spart (so das es schmerzt wenn die Zinsen niedrig sind) nur ein kleiner Teil der Gesellschaft. Bei den Gebühren ist der Aufschrei deutlich kleiner, obwohl der Einfluss meist deutlich größer ist.

Die andere Seite
Neben dieser Jammerei sind andere Absurditäten viel interessanter. Die Sparer (ich meine hiermit den Bild lesenden Deutschen, sowie einem Großteil der deutschen Presse + Politik) wollen einerseits hohe Zinsen, andererseits sind Schulden etwas schlechtes. Der Staat soll sich nicht verschulden (und tut es im Moment nicht). Privatpersonen sollen sich nicht verschulden (sie sollen Vorsorgen). Ein solides schwäbisches  (Merkel) Unternehmen hat keine Schulden. Das Ausland ist faul und soll bitte seine Schulden zurück zahlen. Man erkennt sehr einfach den Widerspruch. Sparen bedeutet einen Verzicht auf Konsum. Meinen Verzicht gebe ich an jemanden anderes weiter und bekomme als Bezahlung einen Zins. Wenn wenige Geld haben wollen, aber viele sparen sinkt der Preis. Das nennt man dann Marktwirtschaft. In Deutschland ist das im Moment der Fall.
Das Schulden und Guthaben immer eine ausgeglichene Bilanz haben müssen, wird ignoriert. Vielen Menschen wissen gar nicht, dass das aus Bilanzsicht sein muss.

Der Leitzins
Wer also darf oder soll Schulden machen? Das verrät uns niemand. Denn die Masse der Menschen glaubt scheinbar daran, dass Zinsen in der Bank "produziert" werden und nur die EZB entscheidet wie viel es davon gibt. Das ist natürlich Unsinn. Die EZB legt einen Mindestzins fest. Wenn die Nachfrage nach Krediten steigen würde, dann wären die Zinsen hoch. Die Zinsen in Griechenland sind auch nicht sehr niedrig nur weil der Leitzins niedrig ist. D.h. der Verweis, dass der Leitzins ursächlich ist für die niedrigen Sparzinsen verkürzt das Problem dramatisch. Es vernachlässigt, dass Europa seit Jahren in der Krise ist und die Menschen eher sparen als konsumieren, da sie Zukunftsängste haben. Wenn es aber keine Intention zum investieren gibt (in Deutschland -5.3% (2012)), die Menschen keine Arbeit haben (siehe Griechenland oder Spanien) oder Angst haben sie zu verlieren, wer verschuldet sich dann? Die Antwort auf diese Frage bleiben uns Politiker und Journalisten schuldig.

Fazit
Die Menschen müssen endlich begreifen, dass Geld immer eine Spekulation bedeutet. Ich spekuliere, dass ich für einen Euro heute Gut A bekomme und morgen auch. Geld ist dabei nicht gleichzusetzen mit Gut A und man hat auch einen gesetzlichen Anspruch auf Gut A. Genau das wird von unseren Leitmedien angenommen. 

Chris

Samstag, 3. August 2013

Freitag, 2. August 2013

Die INSM fordert: Helft den Schwachen

Michael Hüther meint man solle die Armen stärken. Natürlich sollen dafür keine neuen Steuern verlangt, oder die Reichen belastet werden. Denn seiner Meinung nach gibt es das Phänomen,  dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden nicht. Das versucht er mit folgendem Schaubild zu belegen. Leider widerlegt dieses Schaubild gar nichts. Wenn der Median gleich bleibt, und die unteren 14.6% die Hälfte ihres Einkommens verlieren würden und es auf die oberen 3.5% aufgeschlagen wird, dann ändert sich am Schaubild nichts. Dennoch sind die Reichen reicher geworden.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Median eben nicht gleich geblieben ist. Er ist von Anfang der 90er - 2000er gestiegen und dann leicht gesunken. Eine Umverteilung von Arm zu reich ist also durchaus möglich. Nach ein wenig Hetze gegen eine Vermögenssteuer kommt er zum Kern.
Das geeignetste Mittel gegen Armut ist ohnehin ein anderes: Bildung! Schulische Ausbildung und berufliche Qualifikation sind die Grundlagen, um Teil des Arbeitsmarktes zu werden und damit der beste Schutz gegen Armut.

Das ist das zentrale Lei(d)tthema der Armutsbekämpfung neoliberaler Professoren. Diese Aussage ist leider ist nur teilweise richtig. Bildung ist eine relative Größe. Wenn alle Abitur machen, dann sind alle gebildeter, aber die Arbeits- und Lohnverteilung wird sich nicht viel ändern. Wenn dann alle studieren, dann putzt ein Arzt die Häuser, da es bspw. zu viele Ärzte gibt. Er wird aber nicht mehr Geld fürs putzen bekommen. Bildung hilft also nur partiell. Denn wenn das Angebot hochgebildeter Personen steigt, dann sinken auch die Löhne der Berufe die diese Qualifikation benötigen. Als Wirtschaftsprofessor sollte man das eigentlich wissen. Da sich Herr Hüther nur in den Chor einreiht soll ihm verziehen sein. Die Folgerung ist dann wie immer:
Gleiche Startchancen für alle: das ist gerecht!

Eine nette aber absurde Forderung. Nehmen wir an alle Kinder erhalten die gleiche Bildung. Sie leben dennoch nicht in gleichartigen Stadtteilen, sie erhalten nicht die gleich gute Ernährung, außerschulische Bildungs- und Sportangebote sind ungleich verteilt. Die Netzwerke der Eltern sind auch nicht gerade unwichtig. Die Startchancen sind also nicht gleich. Man wird sie auch nicht gleich bekommen in einer ungleichen Gesellschaft. 
Wie soll das gehen, wenn die wohlhabendsten Personen ihre Kinder in private Schulen schicken und gleichzeitig Steuerzahlungen vermeiden? Wieso sollten diese Menschen ein Interesse daran haben, dass öffentliche Schulen gut funktionieren. Selbst wenn man annimmt, dass die Spendenbereitschaft steigt, so würden diese Menschen eher in Bereichen Spenden, welche interessant für den Spender sind (Ausbildungsstätte der Kinder, eigener Sportverein, kulturelle Einrichtungen die man besucht, etc.). Eine etwas gleichere Gesellschaft führt zu mehr Chancengleichheit. Die Stadtteile sind deutlich durchmischter (keine Trennung zwischen Arbeitlosen und Akademikern). Man lebt wieder miteinander und nicht nebeneinander. Solche Dinge werden aber komplett ausgeblendet. Das gesellschaftliche Umfeld eines Menschen ist nicht besonders groß. Ist die soziale Mischung klein, dann entwickeln sich Parallelwelten. Die Sorgen und Nöte der anderen interessieren nicht, oder man kann sie nicht begreifen. 
Ein Manager, der Millionen verdient sieht in seinem Umfeld, dass nur diejenigen die viel Arbeiten viel Geld verdienen. Sein Umkehrschluss ist natürlich, dass Arbeitslose zu faul sind. Er kann nicht begreifen, dass es nicht nur die Arbeit ist die ihn in seine Position gebracht hat und dieser Weg für viele Menschen fast vollständig verschlossen ist. Aus diesem Grund akzeptiert er nicht, dass man armen Menschen hilft. Sie sind ja selber Schuld an ihrer Misere. Da der Staat es trotzdem tut, weicht man aus und zahlt keine Steuern mehr und fühlt sich im Recht. Denn schließlich sind Steuern Diebstahl. Hüther bedenkt das alles nicht. Ein bisschen Bildung und die Forderung nach gleichen Startchancen, das reicht einem neoliberalen Professor schon.

Chris

Dieses Land ist nicht gerecht

So schimpft Silvio Berlosconi. Ich gebe ihm Recht, denn 

1. fällt die Strafe sehr günstig für ihn aus,
2. kommt sie zu spät.

Chris