Mittwoch, 27. März 2013

Was bewirken die sinkenden Ratings der Staaten

Die Zahl der AAA bewerteten Staaten sinkt. Das Staatsanleihenvolumen mit bester Bewertung ist von 11 Billionen auf auf 4 Billionen US Dollar abgesunken. Eigentlich egal sollte man meinen. Allerdings braucht man nur dieser Kette folgen, um die Absurdität unserer Regierung zu folgen

- die Renten- und Pflegeversicherung sollen weiter privatisiert werden; EIGENVORSORGE
- diese Versicherungen sollen in sichere Anlagen investieren
- es gibt zu wenig Anlagemöglichkeiten
- die Zinsen sinken
- der Staat muss die privaten Versicherer unterstützen.

Das alles nennt sich dann eine zukunftsfeste Versicherungsstrategie a la FDP/CDU/CSU. Das Schlimme dabei ist, dass die Verantwortlichen nicht einmal merken was für Blödsinn sie treiben.

Chris

Dienstag, 26. März 2013

Was kann man von Zypern lernen?

Scheinbar geht es ja doch, dass man Kapitalflüsse überwachen und kontrollieren kann. Selbst Herr Schäuble gibt das zu. Wieso sollte es dann nicht möglich sein, hohe Vermögen und Einkünfte angemessen zu versteuern?

Chris

Montag, 25. März 2013

Zitat

Die Gesetze und Bedingungen der Produktion von Vermögen zeigen den Charakter physikalischer Wahrheiten; hier gibt es nichts Wahl- und Willkürliches. Alles von Menschenhand Produzierte muß in der Art und Weise und unter den Bedingungen produziert werden, die durch das Wesen der äußeren Dinge und durch die Eigenschaften der körperlichen und geistigen Bildung der Menschen gegeben sind.
Anders verhält es sich mit der Verteilung des Vermögens. Diese ist eine rein menschliche Einrichtung. Sind die Dinge einmal gegeben, so können die Menschen, einzeln oder in der Gesamtheit, mit ihnen nach Belieben verfahren. Sie können sie zu der Verfügung eines jeden Beliebigen zu beliebigen Bedingungen stellen.

John Stuart Mill

Man kann sich in der Tat nicht des Eindrucks erwehren, dass Mill mit dieser Aussage dem Einzelnen den Anspruch auf die Früchte seiner eigenen Arbeit streitig macht. So hat er es aber nicht gemeint. Er hatte etwas anderes im Sinn. Was ein Mensch auch erwirtschaftet, selbst wenn er es dem Anschein nach ganz alleine tut, ist nie das alleinige Ergebnis seiner eigenen Arbeit, und zwar aus mehreren gewichtigen Gründen: Der Einzelne benutzt die Natur, die nicht seine ist, er benutzt Produktionsmittel, die andere hergestellt haben, in denen das Wissen vieler früherer Innovatoren, Erfinder und Wissenschaftler steckt, und schließlich ist auch das Wissen jedes Einzelnen, wie man effizient wirtschaften kann, ebenfalls nicht das Ergebnis seines eingeborenen Verstandes, sondern etwas, worüber sich viele Generationen vor ihm den Kopf zerbrochen haben. Der einzige Mensch der Erde, für den es zutreffen würde, dass die von ihm hergestellten Dinge das ausschließliche Ergebnis seiner eigenen Anlagen und seiner eigenen „Mühe und Anstrengung“ sind, wäre vielleicht Tarzan, aber der ist nur eine literarische Erfindung. Schon für Robinson Crusoe würde das nicht zutreffen.

Forum Systemfrage 

Anmerkung: Ließt man sich das Zitat und die Schlussfolgerung daraus durch, dann wird klar wie eindimensional die Liberale und Neoliberale denken. Sie setzen munter Dinge vorraus, die nur gesellschaftlich erarbeitet werden konnten. Sie ignorieren Zusammenhänge und geschichtliche Gegebenheiten und interpretieren sie in ihrem Sinne um. Kommt heraus, dass bestimmte staatliche oder gesellschaftliche Institutionen vorteilhaft sind, dann wird es uminterpretiert in "trotz dieser Institutionen läuft es gut".  Fakt ist, die Welt und das Zusammenleben von Menschen ist komplexer als es die österreichischen und neoliberalen Denker wahrhaben wollen. Schwarz/Weiß Lösungen die sie sich wünschen existieren nicht.

Chris

In Frankfurt hält man nun sogar einen neuen Dax-Rekord für möglich!

Oh ja das ist wichtig. Gott sei Dank haben wir die Zypern Pleite abgewendet. Die Kurse steigen wieder. Armut in Zypern, egal. Armut in Deutschland, egal. Griechenland ist schon lange abgehakt. Das Menschen unter den aktuellen Beschlüssen leiden wird verschwiegen. Stattdessen sieht ein Herr Schäuble nicht die Notwendigkeit das Parlament zu konsultieren. Er geht richtigerweise davon aus, dass es die Beschlüsse der Regierung durchwinken wird. Eine perfekte Kontrollinstanz, welche der Regierung nicht im Wege steht.
Es wird uns auch verschwiegen, warum die Kurse steigen. Die Verantwortlichen in den Banken glauben langsam nicht mehr daran, dass die Staaten so dämlich sein können sie wieder und wieder zu retten. Deshalb sinken die Kurse. Plötzlich erkennen sie "doch die Staaten sind so dämlich" und mit einem motivierten Lacher steigen die Kurse wieder. Das alles wird als freie Marktwirtschaft verkauft, dabei ist es die Vollkaskoversicherung der Reichen

Chris

Samstag, 23. März 2013

Transparenz schaffen beim Reichtum!

Wenn man eine gerechtere Gesellschaft schaffen will, dann braucht man im ersten Schritt keine neuen Steuern. Man muss einen neuen gesellschaftlichen Konsens schaffen. Das erreicht man in meinen Augen durch Transparenz. Die Einkünfte jedes Menschen müssten veröffentlicht werden. Das hätte mehrere Vorteile. Steuerhinterziehung zum Beispiel würde erschwert, Arbeitnehmer könnten nicht so leicht gegeneinander ausgespielt werden, Zuwendungen bei Politiker, Ärzten, etc. würden erschwert.
Der wesentliche Punkt, warum ich meine das die Veröffentlichung sinnvoll wäre, ist, dass die höchsten Einkommensbezieher der Gesellschaft anfangen müssten ihre Einkommen zu begründen. Erst wenn Reichtum im Gespräch ist, kann man es hinterfragen. Im nächsten Schritt könnte man alle paar Jahre eine Vermögensaufstellung machen. Natürlich wäre dies für die reichsten der Reichen sehr aufwändig und teuer. Aber warum müssen die Armen, wenn sie Hilfe von Staat wollen alles preisgeben, die Reichen aber nicht. Ihr Eigentum wird durch die Gesellschaft legitimiert. Somit kann die Gesellschaft auch eine Bestandsaufnahme fordern. Damit ist noch nichts darüber ausgesagt, oder gefordert, wie und ob man die Verteilung der Vermögen ändern sollte. Allerdings würde den Menschen klar werden wie unfair die Gesellschaft ist. Sie würden merken, dass sie im wesentlichen für die Superreichen und nicht für den Staat arbeiten. Dieser Erkenntnisprozess ist notwendig, um Änderungen herbeizuführen.
Ist dieser Zustand erreicht, lassen sich Maßnahmen für eine gesündere Verteilung des Wohlstands durchführen. 

Chris

Ursachen ermitteln

In vielen Diskussionen bezüglich Armut wird über Symptome debatiert. Man prangert die Agenda 2010 an, die hohen Managervergütungen werden verurteilt. Ich denke, dass dies nicht die Ursachen der Probleme sind. Durch die Agenda wird Armut verstärkt und die Umverteilung gefördert. Aber warum darf ein solches politisches Konstrukt überhaupt installiert werden? D.h. die Agenda ist Ergebnis und nicht Ursache der heutigen Probleme. Erst wenn man die Ursache der Probleme ausmachen kann, kann man die Probleme versuchen zu lösen. Worin die konkrete Ursache besteht weiß ich nicht. 
Teilweise ist sie sicher darauf zurückzuführen, dass jeder Mensch theoretisch beliebig viel Eigentum haben darf. Auch die Manipulierbarkeit der Menschen durch Medien und einflussreiche Personen wird eine Rolle spielen.Klar ist nur, dass das Wirtschaftssystem ebenfalls nur Ergebnis sein kann. Armut existierte auch vor dem Kapitalismus, wenn auch in anderen Auswüchsen.

Chris

Freitag, 22. März 2013

Obama: Palästinenser verdienen "eigenen Staat"

Obama ist für einen palästinensichen Staat und er verurteilt die Siedlungspolitik Isreals. Vielleicht entspannt das ja etwas die Lage im Nahen Osten.

Chris

Mittwoch, 20. März 2013

Reichtum muss hinterfragt werden

Auf den Nachdenkseiten wird die Frage gestellt ob Reichtum politisch erzeugt wird. In gewisser Weise ja. Reichtum wird gesellschaftlich erzeugt. Da Politik ebenfalls aus der Gesellschaft erzeugt wird und hilft den aktuellen Status Quo zu wahren, hilft die Politik Reichtum zu erzeugen. Detaillierter und mit deutlich mehr Aspekten kann man das auf den Nachdenkseiten nach lesen.
Bestimmte, für uns feststehende Zustände, werden hinterfragt. So zum Beispiel ist nicht klar warum Akademiker mehr verdienen müssen.Ideen müssen umgesetzt werden. Dies geschieht in unserer Gesellschaftsform über Arbeitsteilung. Dennoch werden die Menschen die daran beteiligt werden hochgeradig unterschiedlich an den Ergebnissen beteiligt.

Chris

Dienstag, 19. März 2013

Was so passiert

Man beherrscht die Atomtechnik! Krisen gibt es nicht! Selbst wenn ein Kraftwerk fast explodiert oder die Kühlung immer mal wieder ausfällt ist daran nichts schlimmes. 

Die Löhne steigen nicht genug. Es werden weitere Strukturanpassungen gefordert, damit die deutsche Wirtschaft weiter floriert.Wie unter diesen Umständen jemals die Schulden der anderen Euroländer an Deutschland zurück gezahlt werden sollen, wird nicht verraten.

Wenn die gesetzliche Rente staatliche Förderung erhält, dann wird als Ursache der Demographiewandel herangezogen. Wenn bei der Riesterrente das Gleiche getan wird, dann nennt man es freie Marktwirtschaft. Anstatt die Zuschüsse in die gesetzlichen Kassen zu packen und endlich die Beamten mit hinzuzuziehen, werden weiter Klientelpolitik und Reformen die von Visionslosigkeit nur so strotzen, durchgeführt.

Eigentlich braucht man sich darüber nicht aufzuregen, denn überraschend ist das nicht. Wenn Energieversorger ihr Leid der hohen Kosten klagen und dennoch Milliarden Gewinne einfahren sind sie nicht besonders glaubwürdig.

Chris

Sonntag, 17. März 2013

Interessante Aspekte zum Sozialsystem

In Le Monde diplomatique habe ich eine interessante Passage gelesen. Dort stand sinngemäß, dass der Abbau der Sozialleistungen zu einer Reduktion der Frauenarbeitslosigkeit führte. Die Ursache hierfür lag darin, dass Frauen ohne oder mit alten Kindern jeden Beruf annahmen. Frauen mit Kindern mussten aber schauen, ob sie sich die Kinderbetreuung leisten konnten. War dies nicht der Fall verließen sie den Arbeitsmarkt und die Arbeitslosigkeit unter den Frauen sank.
Das heißt für mich im Umkehrschluss, dass Sozialleistungen nicht nur Kosten für den Staat darstellen. Wenn  bestimmte Personengruppen von der Arbeit, aufgrund von finanziellen Barrieren, ist das volkswirtschaftlich gesehen nicht gerade sinnvoll. Die Kosten für die Sozialleistungen können Überkompensiert werden. Wenn alte Menschen professionell gepflegt werden, dann kann die Familie weiter einem Erwerb nachgehen. Somit kann der volkswirtschaftliche Output positiv beeinflusst werden.
Selbst diejenigen, die nicht Pflegen müssen oder Kinder haben profitieren davon. Wenn mehr produziert wird, sinken eventuell die Preise. Das Arbeitspensum des Einzelnen sinkt, die Qualität der Produkte steigt, weil Knowhow nicht verloren geht.
Das alles ist sehr abstrakt. Allerdings zeigt es, dass ein reiner Blick auf die Kosten, ohne einen Nutzen auch nur in Betracht zu ziehen, falsch ist.

Chris

Mittwoch, 13. März 2013

Welch schwierige Erkenntnis


Für solche Erkenntnis werden Ökonomen bezahlt. Jedes Schulkind kommt zu dem gleichen Schluss. Nur Ökonomen, welche Staat und Privatwirtschaft in ihren Modellen sauber trennen können, brauchen dazu Forschungen und als Ergebnis ein Buch. Dabei zeigt die Geschichte immer und immer wieder, dass nicht die Armen, sondern die Reichen und Mächtigen die Gesellschaft zerstören.

Chris

Montag, 11. März 2013

Scheinwelten

Rösler leugnet die Umgerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft, Bahr fördert die privaten Krankenkassen und auch der Rst der FDP wirkt nah an der Realität der Menschen.

Hat nichts mit der FDP zu tun aber:
In einer der letzten Folgen bei Wrint wurde folgendes Gedankenexperiment aufgestellt. Ein Milliardär, der einen 100Euro Schein fallen lässt, muss eigentlich darüber nachdenken ob es sich lohnt diesen aufzuheben. Die Zeit die er dafür braucht, dauert länger als die Zeit um das Geld über Kapitalerträge zu "verdienen". Wenn man diesen absurden Zustand hinterfragt ist man neidisch.

Chris

Freitag, 8. März 2013

Zensur bei der INSM?

So schnell kann es gehen. Nachdem die Nachdenkseiten auf den INSM Ökonomenblog verwiesen haben, häufte sich die Zahl der Kommentare. Die Frage ist, ob die Löschung der kritischen Kommentare Zufall oder bewusst durchgeführt wurde.

UPDATE
Nun sind alle Kommentare wieder da. Da habe ich der INSM wohl Unrecht getan.

Chris

Immer diese Neiddebatten

Die Gewerkschaft NGG veröffentlicht das Schwarzbuch Werkverträge. Parallel dazu will die SPD den Missbrauch von Werkverträgen verhindern. Dabei sollen die Menschen doch froh sein, dass sie Arbeit haben. Sie sollen gefälligst stolz sein, dass sie Milliarden zu Menschen schaufeln, die nicht wissen wohin damit. 

Chris

Donnerstag, 7. März 2013

Kommt eine Verbesserung der wissenschaftlichen Arbeitsverträge?

Die SPD legt einen Gesetzentwurf vor, welcher die Arbeitsvertragslaufzeit für wissenschaftliche Mitarbeiter verbessern soll. Wer jemals an einer Universität angestellt war, kennt das Problem. Die Gelder sind knapp, Drittmittel werden nicht rechtzeitig bewilligt und die Doktoranden müssen damit umgehen. Da sich an der Unterfinanzierung der Hochschulen nichts ändert, wird der Gesetzesentwurf in meinen Augen nicht viel bringen. Wenigstens weiß man, dass irgendjemand sich mit dieser Problematik beschäftigt.

Chris

Mittwoch, 6. März 2013

Ungleichverteilung des Wohlstandes


Ein sehr interessantes Video. Bilder zeigen Probleme in vielen Fällen klarer als Worte. Mehrere Dinge haben mich beeindruckt.

1. Die unteren 80% der Amerikaner erreichen nicht das Einkommen der untersten 20% in der  Idealverteilung (92% der Amerikaner sind für eine solche Verteilung).

2. Über 90% der der Amerikaner müssen das Einkommen der obersten 10% erarbeiten. Welche Begründung gibt es für eine solche Umverteilung.

3. Wie kann man bei einer solchen Vermögensverteilung noch daran glauben, dass die gesamte Bevölkerung durch das demokratische System adäquat vertreten ist? Geld = Macht ist nicht nur ein Spruch, sondern eine Tatsache. 

Chris

Dienstag, 5. März 2013

Montag, 4. März 2013

Praxeologie als Basis für die österreichische Schule

Laut wikipedia ist Praxeologie:

Mit Praxeologie wird in Philosophie, Wirtschaftswissenschaft oder Soziologie eine allgemeine Theorie des menschlichen Handelns bezeichnet.
 In der Philosophie ist sie die Lehre von den Erfahrungsregeln und beschreibt, wie man bestimmte Handlungsweisen ausgestalten und ethisch rechtfertigen kann. In der Wirtschaftswissenschaft ist mit dem Begriff Praxeologie eine Auffassung von der reinen Theorie verknüpft, die wie im apriorischen Denkansatz von Ludwig von Mises denknotwendige, streng allgemeine Sätze aus den Begriffen des zweckrationalen Entscheidungshandelns logisch ableitet.

Auf dieser Basis wird die österreichische Schule eines von Mises hergeleitet. Es werden Grundannahmen getroffen und von dort aus logisch argumentiert. Wissenschaft verlief sehr lange nach diesem Muster. Während der Aufklärung kam man zu dem Schluss, dass die Logik allein die Funktionsweise der Welt nicht erklären kann. Experimente wurden durchgeführt, um die Logikmodelle zu prüfen. Verfechter der österreichischen Schule argumentieren nur logisch. Sie glauben nicht daran, dass etwas messbar ist. 
Es wird von Ethik und von streng allgemeinen Sätzen, sprich Axiomen, geschrieben. Ethik ist menschgemacht. Früher war es ethisch vertretbar mit Sklaven zu handeln, heute nicht mehr. Ethik wandelt sich. Somit ist sie keine gute Basis für eine Theorie.
Auch Axiome sollten hinsichtlich ihrer Tauglichkeit überprüft werden. Das geht nur, indem man sie mit der Realität abgleicht.
Tut man das nicht, dann ist man nicht viel besser als die Theologiestudenten die die Bibel interpretieren. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern mit Glauben.

Chris

Meinungen über Frankreich

Die Meinungsgleichschaltung scheint zu funktionieren. Frankreich gibt  Deutschland die Schuld an der Krise. Damit liegen die Franzosen sicher nicht so weit weg, von der Realität. Damit sage ich nicht, dass die anderen Beteiligten keinerlei Schuld trügen, aber in den deutschen Medien wird der deutsche Anteil an der Misere konsequent ausgeblendet. Wie gut diese mediale Meinungsbildung funktioniert, sieht man am SPON Forum. Hier einige Auszüge:

Würde man in Berlin mal klare Kante zeigen und Tacheles darüber reden, wer den bankrotten Tanker EU finanziell noch über Wasser hält, dann wäre so manche unberechtigte Kritik aus dem Ausland erst gar nicht aufgekommen.
Aber auf die Deutschen kann man seit einigen Jahrzehnten ja so herrlich ablästern, die wehren sich nicht mehr.

Mit dem Finger auf andere zu zeigen, anstatt die Fehler mal bei sich zu suchen, das ist in meinen Augen typisch französisch
Der amerikanische Investor hat es doch neulich überdeutlich ausgedrückt, woran es hakt ( 3 Stunden arbeiten, 1 Stunde Mittag , 3 Stunden diskutieren).
Dazu kommt noch die enorme Streiklust dieses Volkes,
getrieben von realitätsfernen Gewerkschaften.
Renteneintrittsalter 60 Jahre, 35 Stundenwoche, hohe Stundenlöhne, eine Regierung, die stets kräftig dazwischenfunkt (angedachtes Verbot von Werkschließungen, etc.).Für Frankreich wird es noch ganz ganz bitter werden, die haben dann die Wahl zwischen EU Austritt , Rettungsschirm,
und/oder Rückkehr zum matschigen Franc. 


Die Franzosen arbeiten 30 Stunden pro Woche, haben dazu natürlich hohen Mindestlohn, und mit 60 oder 62 Jahren gehen sie in ihren Ruhestand. Darüber hinaus streiken die Franzosen gern und lange,
so dass die ohnehin schon relativ wenige Arbeit in Frankreich noch  weiter abnimmt. Mit einem solchen Leben wie in Frankreich kann es mit der französischen Wirtschaft nur abwärts gehen. Gut für
dort derart sozial gestimmte Politiker, wenn sie die Schuld für  ihre Erfolglosigkeit auf das schlimme Deutschland schieben können! Denn in diesem bösartigen Nachbarstaat werden 40 Stunden pro
Woche oder gar noch mehr gearbeitet, bei Ruhestandsziel 67 Jahre   und plus, weitgehend ohne Streiks. Dass Deutsche auch wegen europäischer Gemeinschaftswährung für Franzosen und andere
schon etwas mitarbeiten müssen, liegt da natürlich auf der Hand,  und dass Deutsche sowieso immer an allem schuld sind, so auch an der lässlichen Arbeitsmoral der Franzosen, darüber
weiß halb Europa Bescheid. 
Das kommt davon...
...wenn ein Schönheitschirurg für die Finanzen verantwortlich ist. Von keiner Sachkenntnis getrübt, aber große Klappe! Als Vertreter der schneidenden Zünfte hat er vielleicht ein lockeres Verhältnis zum Schulden"schnitt". Da werden sich noch manche bei uns verwundert die Augen reiben. Wenn schon Wahnsinn, dann -frei nach Shakespeare - mit Methode. Nichts wie raus aus dem Euro heißt das für DE..

Warum um alles in der Welt plötzlich Deutschland und Frau Merkel an jedem beliebigen Chaos, das sich die jeweiligen Staaten eingebrockt haben, Schuld sein soll, ist mehr als fragwürdig und eher merkwürdig. Egal ob Griechenland, Italien, Spanien, Frankreich oder England-alles Staaten, die vehement auf ihre Souveränität und ihre ureigene Wirtschaftspolitik pochen und plötzlich ist Deutschland Schuld an dem jeweils selbstverschuldeten Bockmist. Diese Staaten haben noch nicht bemerkt, dass Europa in der Welt längst nicht mehr das große Rad drehen kann und seine privilegierte Position längst verloren hat, leben aber munter weiter wie in Kolonialzeiten über ihre Verhältnisse. Offensichtlich sehen sie alle Deutschland als neue Kolonie, die für ihre überzogenen Bedürfnisse aufkommen soll-aber wie um alles in der Welt soll das funktionieren? 

Es gibt natürlich auch einige relativierende und aufklärende Kommentare. Was mir allerdings auffällt, ist, dass das vermeintliche Bildungsbürgertum (Zielgruppe des Spiegels) nicht in Gänze in der Lage ist Zusammenhänge zu begreifen. Die ach so gebildeten, sind nicht in der Lage zu fragen warum etwas geschieht.
Warum sind Schulden ein ein Problem, wenn Geldvermögen keine sind (obwohl die Summe aus beidem Null ist). Warum sind Importdefizite ein Problem, wenn Exportüberschüsse keine darstellen (obwohl auch hier die Summe aller Importe und Exporte weltweit Null ergibt)? Warum besteht die einzige Möglichkeit ein Land wettbewerbsfähig zu kriegen die Löhne zu senken und/oder die Arbeitnehmergesetze aufzuweichen? Warum können nicht alle Länder gleichzeitig wettbewerbsfähiger werden? 
Wenn nur einige dieser Fragen in der Öffentlichkeit diskutiert werden würde, wären wir ein gutes Stück weiter. Menschen brauchen keine Informationen, sondern die richtigen Fragen.

Chris

Freitag, 1. März 2013

Gerechtigkeit aus Studiengebühren

Prof. Dr. Thomas Straubhaar schreibt etwas über die Abschaffung der Studiengebühren. Seine Aussagen sind in den meisten Fällen richtig. Die Schlüsse die er daraus zieht sind merkwürdig. Merke, es geht um Chancengerechtigkeit. Hierzu drei Beispiele.

Wenn nun allerorts die Studiengebühren abgeschafft werden, hilft dies finanziell schwächerer Familien kaum, da deren Kinder ohnehin nur vereinzelt studieren.

Diese Aussage stimmt erst einmal. Allerdings erschließt sich mir nicht wie es die Chancen der Ärmeren erhöht zu studieren, wenn man die Kosten für ein Studium erhöht. Die Studiengebühren werden in die Universitäten und nicht in Schulen gesteckt. Die Chancen auf eine bessere Bildung werden nicht angeglichen. Im Gegenteil, nur diejenigen die es sich leisten können werden studieren.
 
Andererseits, müssen sie nun, stärker als vorher über ihre Steuern das Studium vor allem von Kindern wohlhabender Eltern von ihrem spärlichen Einkommen mitfinanzieren.

Auch diese Aussage stimmt. Allerdings kann man nicht die Steuern für besser verdienende Personen erhöhen. Dann wären das Studium eine Art Investition des Staates in höhere Steuereinnahmen.
Demgegenüber schaffen es die Kinder gut verdienender Akademiker mit Unterstützung des Elternhauses einfacher zum Abitur und damit an die Uni. Der Wegfall von Studiengebühren verfestigt somit die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem.

Die Logik ist merkwürdig. Studiengebühren ändern nichts an der Situation, dass Kinder aus Akademikerhaushalten eher ein Abitur schaffen. Das heißt, wenn ein ärmeres Kind es schafft, wird es dafür bestraft, da das Studium zu teuer wird. 

Fazit
Studiengebühren beeinflussen die Chancen nicht positiv. Jeder der es sich Leisten kann wird studieren. Man beeinflusst die Chancen nicht positiv indem man diejenigen die aufgrund der hohen Kosten nicht studieren mit noch höheren Kosten belastet.
Die Zulassung zum Studium und/oder die Chancengleichheit innerhalb der schulischen Ausbildung wird durch Studiengebühren gar nicht beeinflusst.

Chris