Dienstag, 8. März 2011

Ratingagenturen arbeiten gegen Griechenland

Kaum kommen kritische Stimmen aus der griechischen Regierung wird die Kreditwürdigkeit herabgestuft. In Griechenland wird exemplarisch gezeigt, dass zwar Banken "to big to fail" sein können, Staaten mit Millionen Menschen aber nicht. Griechenland wird systematisch mit den typischen neoliberalen Rezepten ausgepresst. Sparen im öffentlichen Sektor und eine massive Privatisierung sollen die Wirtschaft nach vorne bringen. Kritische Stimmen, dass sich Griechenland dabei "zu Tode sparen" wird, werden nicht erhört. Etliche Beispiele vom Scheitern dieser IWF Politik werden ebenfalls nicht betrachtet. Mich erstaunt immer wieder, dass unterschiedliche Schuldenursachen zur immer gleichen Lösung führen. Die Wirtschaftswelt des IWF scheint sehr einfach gestrickt zu sein. Die Verlierer dieser einfachen Welt stehen auf den Straßen und hoffen darauf ihren Wohlstand nicht zu verlieren. Meine Prognose ist, dass sie ihn verlieren werden. Die Zahl der Privatisierungen wird steigen. Dabei werden viele Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren und Griechenland wird in eine tiefe Rezession schlittern. Die Verschuldung wird erst leicht sinken und dann wieder zunehmen, da es zu massiven Steuerausfällen kommen wird. Das Rezept gegen diese Probleme wird dann lauten, dass noch mehr im öffentlichen Sektor gespart werden soll. Die qualifizierten, gut ausgebildeten Griechen werden ihr Glück in den anderen europäischen Ländern suchen. Am Ende wird Griechenland deutlich schlechter dastehen als jetzt schon. Das ist alles vorhersehbar. Dabei können die Staaten der Eurozone mit ihrer Währung faktisch machen was sie wollen. Wenn es politisch gewollt wäre, dann könnte man den Griechen direkt Kredite von der EZB geben. Damit könnte man versuchen die Wirtschaft zu stützen und kräftig zu investieren. Durch geringe Lohnerhöhungen (wie in Deutschland) könnte man den Abstand zu den Hauptimporteuren verringern und eventuell das Defizit abbauen.

Chris

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