Mittwoch, 26. September 2012

Was mich beschäftigt

Wieso wird über Schulden in einer Tour diskutiert, die Vermögen aber komplett ausgeblendet? Wieso glauben immer noch Menschen an die sichere Atomkraft, würden aber in den seltensten Fällen ein Endlager in ihrer Nähe zulassen? Wieso wird eine Flexibiliserung des Arbeitsmarktes gefordert, eine Flexibiliserung der Arbeitgeber aber nicht? Wieso darf ein "Deutschland sucht den Superstar" Truck durch deutsche Großstädte fahren und dieser wird nicht Steinen, als Symbol des Kampfes gegen Menschenverachtung im Fernsehen, beworfen? Wieso gehen 500 tausend Menschen in Berlin auf die Straße um Fußball zu schauen, aber nur ein 10 tausend, um gegen die Vermögensverteilung und die Finanzmarktmacht zu demonstrieren? Wieso glauben Millionen Apple Nutzer das sie Individualisten und keine Herde sind?
Ich weiß es nicht. Es zeigt aber, dass Menschen keineswegs so rational sind, wie es von den Mainstream Ökonomiemodellen vorausgesetzt wird.

Chris

Montag, 24. September 2012

Eine unterirdische Debatte

Oswald Metzger, wer auch sonst, argumentiert gegen die Zuschussrente. Sein Hauptargument ist, dass Altersarmut nicht den Durchschnittsverdiener träfe. Dies zeigt er mit Hilfe des Rentenniveaus. Dies liegt aktuell bei über etwas über 50% des Durchschnittseinkommens aller Erwerbstätigen. Um diese 50% zu erhalten muss man das Durchschnittseinkommen 45 Jahre lang bekommen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, da das Medianeinkommen noch ein Stück darunter liegt.
Die Diskussion über die Altersarmut mit Hilfe theoretischer Grenzwerte, welche fast niemand erhält,  zu führen ist unseriös. Man könnte dies mit folgender Aussage vergleichen
 
"Es gibt keinen Hunger auf der Welt"
Begründung
Durchschnittlich gibt es auf der Welt eine Nahrungsüberproduktion.
 
Niemand würde diese Aussage für voll nehmen. Die Rentendebatte wird aber genau so geführt. Zur Ehrenrettung von Herr Metzger muss angemerkt werden, dass er auf "alarmierenden Armutsrisiken" hinweist, "die in unserer Gesellschaft" herrscht: vor allem "Kinder- und Jugendarmut bei allein Erzogenen". Seine Lösung besteht in Bildung. Bildung ist sicher wichtig, löst das Verteilungsproblem nicht auf. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Chris

Sonntag, 23. September 2012

Wie wäre es mit der Privatvorsorge der Abgeordneten?

Wenn die private Vorsorge so gut ist, warum lassen sich unsere Abgeordneten dann vom Staat ihre Pension zahlen? Das gleiche gilt für die Professoren die eine Umstellung des deutschen Rentensystems gefordert haben und immer noch fordern. Warum rebellieren sie nicht. Warum sind diese Systeme demographiefest? Alle Probleme die der gesetzlichen Rente zugeschrieben werden müssten zwangsläufig auch in den anderen Versorgungssystemen existieren. Ist dem nicht so, dann muss man sich fragen warum. 

Chris

Freitag, 21. September 2012

GfK Konsumklimalacher

Er steigt, er sinkt und die Presse jubelt oder weint. Bei der Arbeitsgruppe alternative Wirtschaftspolitik wurde hier in der ersten Abbildung das Konsumverhalten und die GfK Konsumklimaindex nebeneinander dargestellt. Man braucht wahrscheinlich keine statistische Analyse durchzuführen um zu erkennen, dass der Konsumklimaindex nichts mit dem realen Konsumverhalten zu tun hat.
Nach einer Weile sollte dies auch den Berechnern dieses Indizes auffallen und sie sollten ihn schnellstmöglich wegtun. Stattdessen wird er immer wieder ausgerechnet und verdeutlich wie streng wissenschaftlich in einigen Teilen der deutschen Volkswirtschaftslehre gearbeitet wird.

Chris

Donnerstag, 20. September 2012

Wirtschaftspolitik des Staates

Es gibt kein Land auf der Welt, das ausschließlich Wirtschaftspolitik betreibt. Ganz im Gegenteil: Zu allen Zeiten in allen Staaten bestand fast die gesamte Politik aus Maßnahmen, die nichts mit dem Bruttoinlandsprodukt zu tun hatten.

Dritter Kommentar

Streng genommen wird immer nur Wirtschaftspolitik betrieben. Klar wird dies an einigen Beispielen.

Wenn man Leherer einstellt und die Bildung der Menschen erhöht, dann hat es A) kurzfristig einen Effekt auf das BIP da mehr Menschen eine Arbeit haben, somit mehr konsumiert werden kann, somit die Wirtschaft wächst und B) langfristig einen Effekt, da besser ausgebildete Menschen höherwertig Produkte produzieren können, die Produktivität an sich schneller oder überhaupt steigen kann.

Wenn der Staat Straßen baut, schafft dies kurzfristig Arbeitsplätze durch Aufträge im Bausektor. Somit werden Löhne gezahlt und es wird konsumiert. Wieder ein Einfluss auf das BIP. Langfristig Waren billiger und schneller transportiert werden. Dies steigert die Produktivität.

Wenn der Staat ein ordentliches Gesundheitssystem unterhält. Kurzfristig bringt es wieder Arbeit. Langfristig sind die Liegezeiten in Krankenhäusern und somit die Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten geringer. Auch können Krankheiten und Unfälle behandelt werden, welche vorher zu Berufunfähigkeit oder ähnlichem geführt hätten. Diese Kosten werden vermieden und sind somit dem BIP zuträglich.

Wenn der Staat eine Polizei unterhält generiert dies auch wieder kurzfristig Einkommen. Langfristig bringt es Sicherheit für die Menschen und Unternehmen im Land. Gesetzesbrüche werden geahndet. Diese Rechtssicherheit ist wieder dem BIP zuträglich.

Die Liste ist endlos. Jede Tätigkeit des Staates, wenn er Geld ausgibt beeinflusst das BIP. Häufig in eine positive Richtung, auch wenn dies nicht so offensichtlich ist. Manche Effekte werden erst nach Jahren sichtbar. So zum Beispiel Grundlagenforschung, Umweltgesetze, Arbeitsschutzgesetze und vieles mehr. 
Diese Zusammenhänge zu leugnen ist einfach. Mit einer Staatsquote 42% muss der deutsche Staat eben massiv Einfluss haben. Halbiert man die Quote, dann muss irgendjemand die Lücken füllen. Die Frage ist dann eigentlich nur, ob das Resultat das Gleiche oder besser ist. Die Ergebnisse vieler Privatisierungen der letzten Jahre widerlegen diese Hoffnung.

Chris

Die Bundeswehr wirbt im Nachwuchs

In der Bravo macht sie Werbung (duckhome). Auch auf bei Sportveranstaltungen von Jugendlichen treibt sie sich herum herum. Das kranke dabei ist, dass Alkohol oder Zigaretten als Werbeträger nicht akzeptiert werden können. Das sind Suchtmittel und die Schaden Menschen. Das man als Soldat zum Töten ausgebildet wird stört da nicht. Finde den Widerspruch.

Chris

Unscharfe Kanzlerin

Ackermann ist gegangen, die Nähe zum Kanzleramt bleibt bestehen. Bewusst oder unbewusst passt das Bild von SPON dann auch sehr gut. Vorne der strahlende Vorstandschef Anshu Jain und im Hintergrund etwas unscharf die Kanzlerin.Die Frage steht im Raum wer die Fäden zieht.

Chris

Dienstag, 18. September 2012


unteren 40 Prozent der Vollzeitbeschäftigten hätten dagegen nach Abzug der Inflation Verluste bei der Bezahlung hinnehmen müssen. 

Willkommen im Sozialstaat Bundesrepublik Deutschland.Gleichzeitig werden von den Bürgern Schuldige gesucht. Da kommen obskure Gruppen wie "Pro Deutschland" vorgekrochen und fordern Meinungsfreiheit ein. Diese brauchen sie um eine Religion zu diffamieren. Dies tun sie mit der Begründung, man dürfe Geschichte auch mal alternativ darstellen. So etwas in einer normalerweise alternativlosen Gesellschaft.
Mit Geschichtsanpassung kennen sich einige Mitglieder solcher Gruppen aus. Man braucht nur durch Blog wie PI zu wandern, nach Videos zur wahren Verschwörung gegen das Deutsche Reich und die Ursache für den 2. WK zu suchen. Geschichte wird angepasst.
Die Mächtigen tun dies natürlich auch. Wer wusste, dass über Mercedes Benz in Argentinien nach dem Krieg illegal erworbene Gelder gewaschen wurden? Wer wusste, dass das Dritte Reich zionistische Strömungen unterstütze, um Isreals Gründung zu unterstützen? Kaum jemand. Warum auch? Niemanden scheint das zu interessieren. Selbst die offensichtlichen Fehler in der Gesellschaft werden nicht behoben. Wie kann man Hoffen das die Geschichte aufgearbeitet wird und so Gruppen wie "Pro Deutschland" Wind aus den Segeln genommen wird.

Chris

Montag, 17. September 2012

Postautistische Ökonomie

Ein sehr guter Vortrag von Dr. Thomas Dürmeier über die Vielfälltigkeit der VWL. Seine Forderungen nach einer stärkeren Diskussion und mehr Wettbewerb in einer Diziplin die genau dies von Wirtschaftssubjekten fordert ist einleuchtend. Er zeigt, dass es mehr gibt als die Standardmodelle und nur die Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansichten einen Fortschritt bringen wird. Von vielen Ökonomen, Pseudoökonomen und bekennenden Neoliberalen wird dies gerne vergessen.

Chris

Freitag, 14. September 2012

Denkfehler einer Politikwissenschaftlerin

Schuster bleib bei deinen Sohlen heißt es so schön. Bei der INSM versucht einer Politikwissenschaftlerin logisch zu widerlegen, dass staatliche Konjunkturprogramme schlecht sind und eigentlich nichts bringen. Einige Denkfehler seien hier aufgeführt.

Wir werden nie erfahren, was mit dem Geld passiert wäre.

Nichts, da es extra dafür in Form von Krediten erschaffen wurde.

Dabei genügt ein Blick aus dem Fenster, um die Theorie als den Unsinn zu entlarven, der sie ist

Ihr Fenster scheint schmutzig zu sein. Das einzige Land dessen Nachkrisenpolitik funktioniert hat ist Island. Dort hat man eben nicht gespart. Auch Deutschland hat von den Konjunkturprogrammen profitiert und konnte die Krisenauswirkungen abfedern. Alle Länder die massiv Kürzen haben im Moment massive Probleme mit der Verschuldung (diese steigt, obwohl gekürzt wird) und der Arbeitslosigkeit. Man kann sicherlich über die Art der staatlichen Ausgaben diskutieren. Das sie keinerlei Einfluss haben sollen stimmt so nicht. 

Rufe aus dem Elfenbeinturm

Auch fordert er ein Gesetz, durch das bei einem Schuldenanstieg von einen Prozent automatisch veranlasst werden müsste, dass sich die Staatsleistungen für die Bevölkerung um ein Prozent verringern. So würde jeder Bürger am eigenen Leib spüren, dass die Staatsschuld im Grunde für jeden eine Last bedeutet – und nicht wie irgendein abstraktes Geldsummenspiel erscheint.


Mit dieser Aussage beschreibt Martin Roos sehr klar die Gedankengänge des Fast Finanzministers. Er will alles vereinfachen und sieht nicht, dass es für reiche Menschen keine Belastung darstellt, wenn die Gehälter im öffentlichen Dienst sinken, oder eben die Sozialabgaben. Auch wird wohl mal wieder vergessen, dass Schulden und sparen zusammengehören. Wer sagt wir hätten ein Schuldenproblem, sagt implizit wir haben ein Sparproblem. Habe ich persönlich noch nicht aus dem Mund irgendeines weltfremden Elfenbeinturmprofessors gehört. So auch hier.

Chris

Donnerstag, 13. September 2012

Hartz 4 Regelsatz steigt um 8 Euro

Da können sich das Sozialministerium und die Regierung auf die Schulter klopfen und sich zurufen "Was sind wir doch für soziale Leute". Auch die sozialstaatsfeindlichen Neoliberalen fühlen sich bestätigt "Bald ist Wahl und da werden die dicken Geschenke ausgepackt". Das Wirtschaftsministerium kann feiern "Mit dieser Maßnahme kurbeln wir richtig die Konjunktur an, schließlich verkonsumieren die Ärmsten der Republik alles." 
Alle haben irgendwie recht. Natürlich ist es vernünftig die Sozialleistungen wenigstens um die Inflationsrate zu heben. Das ist aber in Deutschland kein Automatistmus und das Selbstbewusste auftreten des Sozialministeriums sollte somit eigentlich einem beschämten weichen.
Der Geschenkvorwurf ist berechtigt. Natürlich ist diese Steigerung um 8 Euro kein wirkliches Geschenk. Arbeitslose werden deshalb wahrscheinlich nicht vor Freude zur Wahl renne. Altgediente CDU Wähler aber vielleicht schon. Denn Ihnen kann man vormachen, dass sich die CDU als Regierungspartei auch um die Armen kümmern. Somit werden Wähler gekauft, aber nicht die propagierten.

Chris

Dienstag, 11. September 2012

Statische Schummeleien von Arbeitsmarktexperten

Der Niedriglohnsektor ist super. Weil er so toll ist muss man Ihn auch mit statistischen Tricks schön schreiben. Tolle Sachen dürfen eben nicht im schlechten Licht dastehen. Um das zu gewährleisten nehme man einen Arbeitsmarktexperten der folgenden Spruch schreibt.


Dieser Arbeitsmarktexperte begeht allerdings einen kleinen statistischen Fehler, er ändert die Basis zur Berechnung des Anteils der Niedriglohnbeschäftigten. Bei den Arbeitslosen bleibt die Basis gleich, da man die potentiellen Gesamtbeschäftigen heranzieht. Bei den Menschen im Niedriglohnsektor ist ihre Bezugsgröße nicht fix. Wenn die Zahl der Erwerbstätigen steigt oder sinkt verändern sich. Das führt dazu, dass es deutlich größeren Anstieg im Niedriglohnsektor geben kann als suggeriert wird. 

Ein Beispiel:

80 Menschen Arbeiten
10 im Niedriglohnsektor
20 sind Arbeitslos

Niedriglohnquote
12.5%
Arbeitslosigkeit
20%

Dann schauen wir einige Jahre später
 
90 Menschen Arbeiten
15 im Niedriglohnsektor
10 sind Arbeitslos

Niedriglohnquote
16.7%
Arbeitslosigkeit
10%

Die Steigerung im Niedriglohnsektor wäre nach dem Arbeitsmarktexperten nur 4.2%. Gar nicht mal so schlecht für die Halbierung der Arbeitslosigkeit. Allerdings wird unterschlagen, dass die Steigerung eigentlich 33% beträgt, bzw. 5% bezogen auf die potentiellen Gesamtbeschäftigen. In beiden Fällen ist der Wert höher als der angegebene. 
Schöne Sache die Statistik.

Chris

Sonntag, 9. September 2012

Ein klassischer Oswald Metzger

Oh nein, die Deutschen sind am stärksten an den Rettungspaketen in der Eurozone beteiligt. Um das zu Untermauern werden die Anteile der nationalen Zentralbanken des gezeichneten Kapitals im Euroraum in Prozent dargestellt. Deutschland wird dabei auch gegen die Wirtschaftsmächte Malta und Zypern dargestellt.Überraschenderweise ist der Prozentwert der größten Volkswirtschaft Europas am größten. Schaut man sich den Anteil des deutschen BIPs am gesamteuropäischen BIP an, dann fällt auf, dass beide Werte faktisch identisch sind. Trotzdem schlussfolgert Oswald Metzger eine unfaire Überbelastung der Deutschen.

Eine gigantische Umverteilung zu Lasten der größten Volkswirtschaft droht. Dabei haben gerade die Deutschen über mehr als ein Jahrzehnt hinweg einen hohen Preis für den wirtschaftlichen Wiederaufstieg gezahlt: Zuerst erzwang der ökonomische Wiedervereinigungsschock Lohnzurückhaltung, Mehrarbeit und Strukturreformen, dann die Euroeinführung. Fast fünfzehn Jahre lang stieg die Kaufkraft der Bundesbürger nicht, während sie speziell in den europäischen Krisenländern teilweise um mehr als 40% wuchs.

Was so passiert

Terror gegen Ausländer ist nicht so schlimm gegen Prominente und Politiker aber schon. Mit solchen Mitteln muss also ein Bewusstsein gegen rechte Gewalttaten geschaffen werden. Ein Armutszeugnis.

Intaliens Ministerpräsident Monti möchte einen Gipfel gegen billigen Populismus innerhalb der Eurozone. Bei Kaffee und Kuchen kann man sich dann überlegen, wie man Politikern und der Presse den Munde verbietet und beibringt die Wahrheit zu sagen. Selbst in Italien kennt man den Spruch "wenn du nicht mehr weiter weißt, dann bilde einen Arbeitskreis" scheinbar auch.
Ein klares Nein. Wer Recht diktiert, kann wohl kaum ein Unrechtsstaat sein.

Chris

Freitag, 7. September 2012

Warum

ist es verwerflich als deutscher Staat Kredite aufzunehmen und das Geld zu investieren, wenn man es sogar über negative Zinsen teilweise geschenkt bekommt? Nach der neoliberalen angebotsorientierten Wirtschaftstheorie bedeutet das doch, dass das Angebot unbedingt eine Nachfrage schaffen will. Da Geld investiert werden will und scheinbar niemand bereit ist dies zu tun, muss der Staat einspringen. Wären andere bereit, wären die Zinsen höher. Der deutschen Wirtschaft würde es gut tun. Da Ideologie vor Vernunft geht wird dies wohl nicht geschehen. Auch wenn Ideologie der gleichen Ideologie widerspricht.

Chris

Die EZB will nun doch aktiv werden

Wahrscheinlich sitzt Draghi nicht Umsonst an der Spitze der EZB. Man kann über die Anleihenkäufen denken was man will, seine Ex Firma Goldman Sachs wird profitieren. Nachdem diese Bank viele Zinsen kassiert hat, Sparprogramme empfohlen und sich am Leid der Menschen bereichert hat, ist es nun Zeit das Risiko aufzugeben. Die Ankäufe der EZB senken das Ausfallrisiko der europäischen Anleihen deutlich. Goldman Sachs hat verdient und ist fein raus. 

Chris

Donnerstag, 6. September 2012

Paralympics

Gestern kam ich dazu mir ein wenig die Paralympics anzusehen. Auffällig sind mehrere Dinge. Der olympische Gedanke lebt dort noch. Das mediale Interesse ist eher bescheiden. Die Leistungen sind erstaunlich. für mich ist es in weiten Teilen die deutlich bessere Veranstaltung.

Chris

Dienstag, 4. September 2012

Populismus gegen Konjunkturprogramme

Obamas Bilanz kann man positiv oder negativ sehen. Egal wie man es selbst sieht, SPON schafft es immer noch billigen Populismus gegen staatliche Wirtschaftsprogramme zu verbreiten.


Zum Einen hinkt dieser Vergleich, da die US Wirtschaft immer noch größer ist als die Deutsche (15.6 zu 3.5 Billionen US Dollar). Somit stehen den größeren Schulden auch größere Werte entgegen. Ein zweiter Punkt ist, dass die gestiegene Staatsschulden nicht nur aus den Konjunkturprogrammen resultieren. Bankenrettungen, eine einbrechende Konjunktur aufgrund einer Wirtschaftskrise und daraus sinkende Steuern, zwei parallel geführte Kriege haben massiv zu Verschuldung beigetragen. Diese Dinge werden von SPON nicht erwähnt. So bringt man den Leser subtil dazu staatliche Konjunkturprogramme zu verneinen.

Chris

Montag, 3. September 2012

Realität und Modell

Modellbildung ist alles andere als einfach. Aus diesem Grund kann man keine Vorwürfe machen, wenn jahrelang fehlerhafte Modelle verwendet werden. Schlimm wird es nur, wenn offensichtlich falsche Beschreibungen der Realität verwendet werden, um Ideologien zu legitimieren. Die Beschreibung der Realtität und der Versuch sie zu verstehen bleibt auf der Strecke. Zwei kurze Beispiele:

Biologie - Intelligent Design

Dieses Modell zeichnet sich dadurch aus, dass es auf Glauben basiert und dass es bei konsequenter Befolgung der Annahmen zu einer ganzen Reihe von Problemen kommt. Eine der Annahmen lautet, dass die Erde deutlich jünger ist als von der darwinistischen Wissenschaft behauptet. Wenn das so ist folgt als Konsequenz, dass die Halbwertzeitenanalyse zur Altersbestimmung von Pflanzen- und Tierresten nicht einmal annähernd stimmen. Somit hat die Physik den Prozess des Kernzerfalls nicht verstanden und die Modelle wären fehlerhaft. Dagegen spricht, dass die Verbreiter der Ideologien des Intelligent Designs ihre Thesen mit einem Computer im Internet verbreiten. Der Strom den sie dafür verwenden stammt teilweise aus Atomkraftwerken. 
Die Behauptung, dass die wissenschaftlich arbeitenden Biologen nicht die gesamte Evolution schlüssig erklären können und viele offene Fragen bestehen ist richtig. Allerdings aus diesem Umstand auf einen göttlichen Eingriff zu schließen ist fragwürdig. Nur weil etwas kompliziert ist und ich es nicht verstehe, heißt das noch lange nicht das nur ein Gott es geschaffen haben kann. Chinesisch ist auch keine göttliche Sprache.

Sozialwissenschaften - Austeritätspolitik

Kaum etwas ist offensichtlich so fehlerhaft wie das Verfolgen einer solchen Politik. Faktisch alle Studien und Erfahrungen widersprechen den Vorhersagen der Modellen, dass Sparen Staaten entschulden könnte. Dabei sind die zentrale Probleme tatsächlich die Modellannahmen. Es fängt damit an, dass ein perfekter Markt definiert wird. Nun ist jedem Wirtschaftswissenschaftler klar, dass es diesen nicht gibt und er nimmt ihn als Grenzfall an. Im Gegensatz zur Physik, wo man einige Grenzfälle tatsächlich prüfen kann, z.B. Vernachlässigung des Luftwiderstands, ist solche Überprüfung im Falle der Wirtschaftswissenschaften nicht möglich. Somit bleibt diese Annahme mehr oder weniger spekulativ. Wenn also das Fundament so brüchig ist, sollte man darauf kein Haus bauen. Einfacher wäre es, erworbenen Erfahrungen zu vertrauen und diese zu nutzen. Jeder würde Lachen wenn man einen Ball 1000 Mal nach oben wirft und man erwartet das er weiter steigt. Schließlich hatte das vorzeichenfehlerhafte Modell dies vorhergesagt. Die Erfahrung würde widersprechen. Da ein Ball kaum Ideologien und Interessen in sich trägt, könnte man sie nutzen um sein Modell zu berichtigen. In der Ökonomie ist das leider nicht so einfach möglich.

Chris

Sonntag, 2. September 2012

Geldmenge und Inflation

Hat die Geldmenge direkt etwas mit der Inflation zu tun? Häufig wird dieser Zusammenhang angenommen. Ein Gedankenspiel verdeutlicht, dass dies nicht der Fall sein muss. Inflation bedeutet, dass die Güterpreise steigen. Damit sie steigen können, müssen sowohl die Kosten steigen als auch die Möglichkeit der Konsumenten vorhanden sein die höheren Preise zu bezahlen. Wenn nun die Geldmenge steigt, steigen per se erst einmal nicht die Kosten für die produzierenden Unternehmen.Wieso auch. Steigende Kosten entstehen durch höhere Löhne, höhere Energiepreise oder teurere Rohstoffe, z.B. aufgrund gestiegener Nachfrage. Die Nachfrage kann aber nur steigen, wenn mehr Geld beim Nachfrager vorhanden ist. Das heißt so lange die gestiegene Geldmenge innerhalb von Banken versandet und nicht der breiten Masse als Kaufkraftsteigerung zugeführt wird ist eine Inflation unwahrscheinlich. Ebenso wie die Geldmenge ist auch die Wassermenge auch nicht das einzige Kriterium dafür ob man ertrinkt oder nicht. Die Sache ist komplizierter.

Experten die Angst vor der Geldmengenausweitung verbreiten, haben meist einen triftigen Grund. Sie wollen das Staaten sich aus der Wirtschaft heraushalten, dass man in Gold investiert, sie wollen ein angeblich stabiles goldgedecktes Währungssystem, sie weisen darauf hin, dass das Beibehalten der Sozialstaaten zu Problem führen muss, und vieles mehr. Deutschland ist nach über 80 Jahren immer noch von der Hyperinflation traumatisiert. In meinen Augen ist das erschreckend, denn das Kriegstrauma haben wir, wie man an Afghanistan und der Rhetorik der Bundesregierung sieht, sehr gut überwunden. Zerstörte Städte sind also weniger schlimm als entwertete Vermögen. Eine erschreckende Erkenntnis, die sehr viel über die deutsche Gesellschaft aussagt.

Chris