Ein sehr interessanter Vortrag über Polygamie und eine schöne Diskussion beim Deutschlandfunk Hörsaal. Dort wird zum Beispiel mit der Annahme aufgeräumt, dass Monogamie typisch wäre für Menschen. Schlüssig wird erläutert, dass in Steinzeitgruppen wechselnde Sexualpartner den Zusammenhalt förderten. Es existiert im Moment häufig die These, dass Männer nur ihre eigenen Gene fördern wollen. Somit ist es nicht in ihrem Interesse, dass die Frau mit einem anderen Mann Sex hat. Zu Zeiten der Jäger und Sammler trifft dies laut dem Vortragenden Christopher Ryan nicht zu. Dort gab es kein Eigentum und Investments. Die Gruppe teilte alles. Somit war der Aufwand zur Pflege von Kindern für alle gleich.
Nach Ryan änderte sich dies als der Ackerbau aufkam. Nun gab es Eigentum und die Menschen teilten nicht mehr alles.
Mehrere Dinge kann man aus diesem Vortrag lernen. Zum Einen ist es ungenau seine heutigen Erfahrungen in die Vergangenheit zu projizieren. Eigentum zum Beispiel gab es noch nicht. Somit ist das Rechtsverständnis auch ganz anders. Zum Anderen sieht man wie stark soziale und technische Entwicklungen den Menschen prägen. Er ist nicht nur von seinen Genen bestimmt. Daraus kann man ableiten, dass wir uns als Gesellschaft ändern können.
Chris
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