Mittwoch, 13. Februar 2013

30 Stunden sind genug

Wenn man es richtig macht. Es muss eine Übergangsphase geben. In dieser bleibt der Lohn gleich, bzw. "steigt" wie bisher und die Arbeitszeit sinkt. Zusätzlich müssen Arbeitslose für die Bereiche qualifiziert werden in denen ein Mangel aufgrund der kürzeren Arbeitszeit entsteht.
Wenn man so vorgeht, ist es in meinen Augen durchführbar. Eine sprunghafte Reduktion der Arbeitszeit wird nicht funktionieren. Eine stetige schon eher. Die Prozesse innerhalb der Unternehmen können angepasst werden.
Die Vorteile die daraus erwachsen sind ebenfalls vielfältig. Die Investitionsquote wird steigen, da die Arbeitskosten steigen und man die Produktivität anpassen möchte. Das schafft und zerstört Arbeit (keine Ahnung in welchem Verhältnis). Mehr Freizeit bedeutet, mehr Zeit für Konsum, Urlaub, Freizeitaktivitäten. Das schafft Arbeit in diesem Sektor. Mehr Freizeit heißt weniger Stress. Das heißt bessere Gesundheit und eventuell niedrigere Kosten für das Gesundheitssystem.
Allerdings sind kurzfristig sinkende Gewinne zu erwarten. Somit müssen die Arbeitszeitsenkungen durch eine Stärkung des Kündigungsschutzes, Mindestlohn, etc. flankiert werden. Nur so kann man Entlassungen und Lohndumping verhindern.
Die Sache ist also sehr komplex. Jeder, der behauptet, dass er das Resultat einer Arbeitszeitreduktion vorhersagen kann, lügt. Fakt ist, dass die Gesamtarbeitszeit aller Menschen in Deutschland seit zehn Jahren praktisch stagniert. Wieso dann nicht offiziell weniger arbeiten. Dann steigen die Löhne, da das Angebot an Arbeitskräften sinkt. Das führt zu höheren Lohnstückkosten und würde dem massiven Ungleichgewicht innerhalb der Eurozone nur gut tun.

Chris

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