Des Öfteren las ich schon, dass die Wasserstoffwirtschaft
eigentlich nur von den großen Konzernen verhindert werden würde. Wasserstoff
als Element kennt man schon lange. Verbrennt man diesen entsteht Wärme und
Wasser. Nutzt man eine Brennstoffzelle kann man direkt elektrischen Strom
gewinnen und es entsteht ebenfalls Wasser. Diese beiden Möglichkeiten haben
einen gewissen Charme. Kohlendioxid kommt nicht mehr vor und die Umwelt kann so
entlastet werden. Aus diesem Grund ist die These, dass die bösen Großkonzerne
(nicht das ich sie leiden könnte) eine auf Wasserstoff basierende Technologie
nicht nutzen würde praktikabel. Diese Konzerne wollen lieber ihre
umweltverschmutzenden Verfahren beibehalten, da alles andere erst einmal Geld
kosten würde. Das Schöne an dieser These ist, dass sie teilweise sogar stimmt.
Allerdings werden bei dem Ideal der Wasserstoffwirtschaft einige Probleme
komplett ausgeblendet.
Problem 1 – Erzeugung
Wasserstoff tritt in seiner reinen Form auf der Erde
faktisch nicht auf. Will man Ihn als Energiespeicher nutzen, muss man Wasser in
Sauerstoff und Wasserstoff spalten. Das kostet Energie und zwar im Idealfall
jene die ich nach dem Verbrennen wieder Gewinne. Aufgrund von Verlusten wird es
aber immer weniger sein. Die Frage ist,
wo man die Energie zum Aufspalten von Wasser herbekommt. Heutzutage steht nur
der aktuelle Energiemix zur Verfügung. Eine Umstellung von Öl als
Antriebsmittel auf Wasserstoff würde im Moment also kontraproduktiv sein. Man
würde Öl für die Herstellung von Wasserstoff verwenden. Durch Verluste sowohl
bei der Herstellung als auch bei der späteren Rückgewinnung ist der
Gesamtwirkungsgrad wohl geringer. So lange man keine 100% Energie aus
regenerativen Quellen gewinnen kann bringt eine Umstellung fast nichts.
Problem 2 – Energiedichte
Wasserstoff hat eine deutlich geringere Energiedichte als
Benzin. Zudem ist es gasförmig. Möchte man auf Öl basierende
Verbrennungsmotoren ersetzen, muss der Wasserstoff im Moment unter sehr hohem
Druck in Druckbehältern mitgeführt werden. Diese sind im Moment schwer und
teuer.
Problem 3 – Größe der Moleküle
In unserer makroskopischen Welt bemerken wir nicht, dass
alle festen Stoffe aus Atomen bestehen. Zwischen diesen Atomen gibt es mehr
Freiraum als ausgefülltes Volumen. Wasserstoff ist das kleinste aller Elemente.
Somit ist es in der Lage durch diese Lücken hindurchzufliegen. Es kommt somit
zu Verlusten. Per se wäre das noch nicht einmal schlimm. Allerdings führt eine
Vermischung von Wasserstoff und Sauerstoff zu Knallgas, welches (das sollte man
aus dem Chemieunterricht wissen) hochexplosiv ist. Will man dieses Problem
lösen braucht man dickere Behälterwände. Das führt dazu, dass die Druckbehälter
schwerer werden, was den Verbrauch von Fahrzeugen steigen lassen würde. Dieser
Effekt würde im Übrigen auch in Gasleitungen auftreten, welche nicht wie manche
Menschen meinen als Verteilungsnetz für Wasserstoff genutzt werden können.
Problem 5 – Preis und Lebensdauer von Brennstoffzellen
Im Moment sind Brennstoffzellen teuer und haben eine relativ
kurze Lebensdauer. Es wird Verbesserungen geforscht. Aber die prognostizierten
Durchbrüche sind bisher nicht eingetreten.
Lösungen
Lösungsansätze
Es gibt eine Reihe von Lösungsansätzen, welche in der
Entwicklung sind. Die Aufspaltung wird immer Energie kosten. Somit muss man
warten, um umweltfreundlichen Wasserstoff zu produzieren.
Bei den Speichertanks gibt es Ideen beschichtet
Kohlefasertanks zu kreiieren. Diese Idee befindet sich in der Entwicklung.
Alternativ könnte man den Wasserstoff binden. Ist der Energieaufwand zu
Spaltung dieser Bindung günstig (so dass die Verbrennung oder die Nutzung der
Brennstoffzelle in der Summe eine positive Bilanz aufweist) könnte man diesen
Nutzen, um den Wasserstoff lagerfähig zu machen.
Alternativ zu Wasserstoff könnte man auch andere
Energieträger entwerfen. So könnte jede Art von Biomolekül (wie bisher) genutzt
werden. Könnte man diese mittels künstlicher Photosynthese kostengünstig in
großen Mengen herstellen wäre man nicht auf Wasserstoff und die damit
verbundenen Probleme angewiesen.
Fazit
Es spricht mehr als das Gewinnstreben der Konzerne gegen
einen breiten Einsatz von Wasserstoff als Energieträger, zumindest im Moment.
Was gegen diese These spricht ist, dass ein Unternehmen welches Wasserstoff als
Energieträger beherrscht viel Geld verdienen kann. Dieser Stoff ist allen
Menschen bekannt und ein Synonym für saubere Energie. Man braucht also nicht
viel Öffentlichkeitsarbeit leisten, um den Menschen die Nutzung schmackhaft zu
machen. Man würde als Unternehmen in meinen Augen deutlich mehr gewinnen als
verlieren. Somit sehe ich die Gründe für eine Nichteinführung eher bei der
technischen als bei der Konzernseite. Großkonzerne sind eben nicht an allem
Schuld.
Chris
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