Dienstag, 30. Oktober 2012

Arbeitsmarktirrtümer

Alles ist rosarot bei der INSM. Wir sind auf dem Arbeitsmarkt auf dem richtigen Weg. Darum werden auch sechs Mythen "aufgedeckt". Einige IrrIrrtümmer sollen hier klargestellt, bzw. in einem anderen Licht beleuchtet werden.

Erster Irrtum: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander

Zum Beweis wird eine aktuelle DIW Studie zitiert. Abbildung 3 zeigt hier den Gini Koeefiziente der ein Maß für die Ungleichheit in den Einkommen darstellt. Zwei Dinge sind dabei Interessant. Es wird gesagt, dass die Maxima der Kurven überschritten ist. Bei der "West" Kurve stimmt das nur bedingt, da die Streuungsflächen des Maxima und des aktuellen Wert sich noch überlappen. Bei dem "Ost" Werten sieht die Sache deutlicher aus. Allerdings muss man auch hier vorsichtig sein. Der Rückgang sieht aufgrund der gewählten Skalierung deutlicher aus. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der Finanzkrise 2010 wahrscheinlich noch nicht abgeklungen sind. Somit sind die Daten in meinen Augen mit Vorsicht zu genießen. Weiterhin sei auf Wolfgang Lieb verwiesen:

Die Studie vergleicht im Wesentlichen die Durchschnittseinkommen. Bei Durchschnittswerten gilt jedoch der alte Spruch: „Der See war im Durchschnitt einen Meter tief. Trotzdem ist die Kuh ertrunken.“ Interessanter ist es deshalb die viel realitätsgerechtere Entwicklung der Medianeinkommen (Median siehe hier)

Zweiter Irrtum: Reguläre Beschäftigungsverhältnisse verschwinden

Daten des Statistischen Bundesamts zeigen jedoch, dass der Anteil der regulär Beschäftigten 2010 wie schon im Jahr 2000 weiterhin konstant bei ca. 40% der Bevölkerung im Erwerbsalter lag.

Interessant an dieser Aussage ist, dass sie die Hartz 4 Reformen als Erfolg widerlegt. Sollten die Reformen nicht den Arbeitsmarkt fördern? Zweitens sagt diese Aussage nichts über das Einkommen aus. Eine reguläre Arbeit die schlecht bezahlt ist, ist kein Gewinn für die Menschen.


 Fünfter Irrtum: Geringverdiener sind trotz Arbeit armutsgefährdet

 Nicht unbedingt – viele Bezieher von Niedriglöhnen beziehen Einkommen aus weiteren Quellen, wie beispielsweise Renten oder dem Verdienst des Partners.
 Im Ergebnis ist nur jeder sechste Geringverdiener armutsgefährdet.

Knapp 17% sind nicht viel. Hier wird die hohe Schule der Wertdarstellung hervorgeholt. Jeder sechste hört sich nicht so schlimm an wie 17% oder der Absolutwert.

Viel größer ist das Risiko für Arbeitslose: Hier fallen 60 Prozent unter die Schwelle der Armutsgefährdung. Wer mit einem Niedriglohnjob aus der Arbeitslosigkeit herauskommt, verbessert in den meisten Fällen seine soziale Lage deutlich.

Sechster Irrtum: Der Arbeitsmarkt verwehrt Älteren den Zugang

Das Gegenteil ist der Fall: Die Abkehr von der Frühverrentung sorgte in den letzten Jahren für einen Abfall der Arbeitslosenquote und für eine deutliche Zunahme des Anteils der Erwerbstätigen im Alter von 55 bis 64 Jahren. Wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, gingen im Jahr 2000 nur 46 Prozent der älteren Männer einer Beschäftigung nach, bei den Frauen waren es sogar nur 29 Prozent. Im Jahr 2011 betrug die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Älteren 67 Prozent (Männer) beziehungsweise 53 Prozent (Frauen).

Was ist Zugang und was ist Verbleib? Wenn 54 jährige in einem Beruf sind, dann sind sie es meist auch ein Jahr später.

Chris

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