Dienstag, 16. Oktober 2012

Internetpranger

Abschreckung statt Prävention, das ist das Mittel auf das Staaten immer häufiger setzen. Statt Jugendliche zu fördern, Kinder frühzeitig aus Haushalten zu holen in denen sie Missbraucht oder vernachlässigt werden, stellt man die daraus resultierenden Straftäter lieber an den Pranger. Bei kleinen Diebstählen mag dies eventuell noch funktionieren. Bei Triebtätern sieht die Sache anders aus. Sexualstraftäter sind meist solche. Kommen sie ins Gefängnis und wurden therapiert, sind die Chancen auf ein normales Leben oft gegeben. Stellt man sie an den Pranger, gilt dies nicht mehr. Auch nach Fehlurteilen muss sich der Gedanke erst durchsetzen, dass die falsch verurteilte Person kein Täter sondern ein Opfer ist. Wer garantiert das? Wer entschädigt für das zugefügte psychische Leid? Der Plan einen Internetpranger in Großbritannien einzuführen ist nicht modern, eher mittelalterlich. Durch diese Maßnahme ändert sich nichts. Nicht die Sicherheit, nicht die Menge der Straftaten. Es gibt nur der voyeuristischen Bevölkerung die Möglichkeit an den Untaten böser Menschen zu laben.
 
Chris

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