Mittwoch, 17. August 2011

Mal wieder Herr Hüther

Dass die Entwicklung so schwach ausfiel, begründete Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, mit der Entwicklung des privaten Konsums. Dieser sei "trotz guter Rahmenbedingungen wie hoher Beschäftigungsstand und steigende Löhne wohl recht schwach" gewesen.


Das Michael Hüther so offensichtlich Lügen darf und niemanden stört es. Wo sind die Löhne stark gestiegen? Sicherlich nicht in Deutschland. Dort stiegen die Löhne um gerade einmal 1.4%. Das nennt Herr Hüther dann gute Rahmenbedingungen. Auch der hohe Beschäftigungsstand ist irreführend. So gab 2010 300 tausend Vollzeitstellen mehr als 2008. So richtige Euphorie will sich nicht auftun, denn beim Arbeitsvolumen tat sich gar nichts. Es wird also nicht mehr gearbeitet, aber es gibt mehr Beschäftigte. Herr Hüther sollte sich darüber Gedanken machen. Wenn Hüther seine Ideologie einen Moment verlassen würde, dann würde er die Fehler in seinen Gedanken erkennen. Allerdings ist es einfacher mit sinkenden Arbeitslosenzahlen die argumentieren. Auch steigende Löhne sind toll, ohne sich Gedanken darüber zum machen wer sie erhält. Am Ende ist der Konsument Schuld. Somit kann man also wieder einmal für den Export plädieren. Dort freue ich mich schon auf die nächste Runde. Da nun die Importe steigen wird demnächst sicher wieder über die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gejammert. Das heißt die alten Rezepte werden die neuen sein. In einigen Jahren stehen wir also wieder an der gleichen Stelle. Dann aber definitv ohne Euro.

Chris

1 Kommentar:

  1. Ich glaube nicht, daß VWLer für mehr Export plädieren. Ich habe zumindest noch nie jemanden so reden hören. Denen geht es doch eigentlich immer um mehr Konsum und der Export ist eben nur eine Methode, um Geld für mehr Konsum verdienen zu können. Die meisten sehen einen Außenhandelsüberschuß gar nicht als per se gut oder schlecht an.
    Das sind meistens Leute, die von Wirtschaft keine Ahnung haben oder dringend irgendetwas suchen, worauf sie als Deutsche stolz sein können. Und wenn's nur die Außenhandelsbilanz ist...

    Ich verstehe aber gar nicht, wieso die Importe so stark gestiegen sind, der Konsum aber nicht. Der Euro hat natürlich durch die EU-Krise stark an Wert verlohren und nun müssen wir mehr für Importe bezahlen. Ob das der einzige Grund ist?

    Steigende Importe sind übrigens auch der Grund, warum Binnennachfrage egal ist. Die hilft dann nämlich nicht der eigenen Wirtschaft, sondern da profitieren über Importe alle von. Bezahlen müssen den Spaß aber nur die heimischen Unternehmer. Die haben aber natürlich kein Interesse Leute einzustellen, wenn die Löhne so hoch sind, daß für sie selbst nichts mehr übrig bleibt.

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