Montag, 11. Juni 2012

Striktes Sparen ist die einzige Medizin gegen Euro-Krise

Jörg Asmussen meint Lettland ist das Paradebeispiel, dass sparen gegen die Krise hilft. Ich weiß ja nicht welches Lettland Asmussen da bereist hat, aber es ist ja nichts neues, dass unsere Eliten sich die Realität zurechtbiegen wie sie es brauchen.
Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Anpassung waren massgebend. Die Produktion (output) ist im Jahre 2009 um 16% eingebrochen und verläuft immer noch 15% unter dem Spitzenwert von 2007. Die Arbeitslosigkeit ist auf mehr als 20% geklettert und steht heute bei 16%, weit höher als jede vernünftige Schätzung der natürlichen Arbeitslosigkeit (Sockelarbeitslosigkeit) nahelegt.

Nun ist Herrn Asmussen Arbeitslosigkeit und Produktion wahrscheinlich egal, der dort lebenden Bevölkerung aber kaum.
Asmussen kann man insoweit zustimmen, dass wir sparen sollten und zwar an Experten wie ihm. Er war beteiligt an den Deregulierungen vor der Finanzkrise und an der Rettung der Banken währenddessen. Ein Feuerteufel, der Feuerwehrmann spielt. Wieso sollte man ihm zuhören?
Die Geschichte und aktuelle Erfahrungen aus Italien, Spanien, Griechenland und Portugal lehren uns das Gegenteil dessen was Asmussen fordert. Hinzu kommt, dass Lettland keinen Euro hat. Somit können die lettischen Lats gegenüber der Welt abgewertet werden. Für die Eurokrisenländer ist dies nicht möglich. Kaum zu glauben, dass solch ein Experte Staatssekretär für Finanzen ist und als EZB-Chefvolkswirt vorgesehen war. 

Chris

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen