Donnerstag, 21. Juni 2012

Rainer Hanks Gedankenwelt

Nicht das Versagen der Märkte ist das Thema der Staatskrise, sondern der Skandal, dass Mehrheitsdemokratien nicht mit Geld umgehen können. Dieses Buch widerspricht der wohlfeilen Marktschelte. Die Schuldenkrise ist der untauglichste Gegenstand, an dem man das Versagen der Marktwirtschaft exemplifizieren kann. Der Kapitalismus funktioniert. Wer daran zweifelt, muss sich in China umschauen.

Was will Rainer Hank nachweisen? 

1. Kapitalismus funktioniert nur in autoritären Systemen richtig?
2. Die Freiheit der Wirtschaft steht weit über der Freiheit des Individuums?
3. Staatliche Eingriffe und Wirtschaftspolitik sind gut, so lange sie einer Minderheit dienen und die  
    Mehrheit nicht mit sozialen Wohltaten vom Arbeiten abgehalten wird?

Man weiß es nicht. Mit kruden Thesen versucht er zu zeigen, dass demokratische Staaten schlecht sind 

Der Konflikt, um den es geht, heißt Mehrheitsdemokratie versus Rechtsstaatlichkeit.

und der freie Markt gut. Gleichzeitig meint er das 

Nicht der Staat steht am Anfang, sondern die menschliche Freiheit.

Wenn also die Mehrheitsdemokratie, welche dem Einzelnen viel menschliche Freiheit zugesteht das Problem darstellt, man einen Staat für die Rechtsstaatlichkeit und das funktionieren der Märkte braucht, dann benötigt man eine andere Staatsform als die heutige. Da die Demokratie wegfällt, bleibt nur etwas undemokratisch Autoritäres. Hank fordert also Freiheit durch ein autoriäres System. Mir fällt es schwer den Widerspruch nicht zu sehen. Hank hat Philosophie, Literatur und katholische Theologie studiert. Vielleicht sorgen der Glaube an Gott und die Methodik der Philosophie dafür, dass seine Argumente schlüssig werden.

Chris

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