Montag, 12. November 2012

Irland, einmal Musterland und zurück

Ein interessanter Artikel von Herrn Schäffler MdB beim INSM Ökonomenblog. Interessant deshalb, da er wesentliche Dinge auslässt und der deutschen Politik im Prinzip widerspricht.
Ausgelassen wird wie üblich die Ursache der hohen Staatsverschuldung. Während es bei Griechenland viele Ursachen hat, ist es bei Irland eindeutig. Dort führte die Rettung der Banken in eine hohe Verschuldung. Allerdings sorgte vorher eine starke Abhängigkeit vom Finanzsektor auch zu guten Wachstumsraten. Wachstum welches auf Sand gebaut wurde. Schäffler vernachlässigt dies, da er den Mythos der Staatsschuldenkrise weiter vorran treiben möchte, welche schlechtes Staatsmanagement und nicht etwa schlechtes Management im privatenwirtschaftlichen Sektor als Ursache der Probleme sieht.
 
Im weiteren Text wird auf den Zustand der irländischen Wirtschaft eingegangen. Diese
 
profitiert allein von seinen Exporten als Wachstumstreiber. Wenn das Wachstum der Eurozone und der Weltwirtschaft geringer als erwartet ausfällt, wird sich das durch erneut schlechtere Zahlen bemerkbar machen.
 
Dies ist ein interessanter Punkt. Richtigerweise wird darauf hingewiesen, dass eine rein exportorientierte Wirtschaft in den aktuellen Krisenzeiten Probleme bringen wird. Diesbezügliche Kritiken, auf Deutschland angewandt habe ich selten gelesen. Zusätzlich werden die  harten Austeritätsprogramme in Griechenland, Spanien und Portugal mit dieser Aussage in Frage gestelle. Ziel dieser Programme soll sein, dass die Exporte steigen. Für Irland ist das schlecht, warum ist es dann als Ziel für die anderen Krisenländer gut?
In einem letzten Punkt meint Schäffler, dass
 
(d)ie Zeche der Rettungspolitik muss gezahlt werden. Die Lebensversicherungsunternehmen leiden unter dem sehr niedrigen Zinsniveau. Dies wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern.
 
So viel zu der Behauptung, dass private kapitalbasierte Versicherungen zukunftsfest und krisensicher seien.
 
Chris

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