Montag, 24. September 2012

Eine unterirdische Debatte

Oswald Metzger, wer auch sonst, argumentiert gegen die Zuschussrente. Sein Hauptargument ist, dass Altersarmut nicht den Durchschnittsverdiener träfe. Dies zeigt er mit Hilfe des Rentenniveaus. Dies liegt aktuell bei über etwas über 50% des Durchschnittseinkommens aller Erwerbstätigen. Um diese 50% zu erhalten muss man das Durchschnittseinkommen 45 Jahre lang bekommen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, da das Medianeinkommen noch ein Stück darunter liegt.
Die Diskussion über die Altersarmut mit Hilfe theoretischer Grenzwerte, welche fast niemand erhält,  zu führen ist unseriös. Man könnte dies mit folgender Aussage vergleichen
 
"Es gibt keinen Hunger auf der Welt"
Begründung
Durchschnittlich gibt es auf der Welt eine Nahrungsüberproduktion.
 
Niemand würde diese Aussage für voll nehmen. Die Rentendebatte wird aber genau so geführt. Zur Ehrenrettung von Herr Metzger muss angemerkt werden, dass er auf "alarmierenden Armutsrisiken" hinweist, "die in unserer Gesellschaft" herrscht: vor allem "Kinder- und Jugendarmut bei allein Erzogenen". Seine Lösung besteht in Bildung. Bildung ist sicher wichtig, löst das Verteilungsproblem nicht auf. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Chris

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen