Dienstag, 11. September 2012

Statische Schummeleien von Arbeitsmarktexperten

Der Niedriglohnsektor ist super. Weil er so toll ist muss man Ihn auch mit statistischen Tricks schön schreiben. Tolle Sachen dürfen eben nicht im schlechten Licht dastehen. Um das zu gewährleisten nehme man einen Arbeitsmarktexperten der folgenden Spruch schreibt.


Dieser Arbeitsmarktexperte begeht allerdings einen kleinen statistischen Fehler, er ändert die Basis zur Berechnung des Anteils der Niedriglohnbeschäftigten. Bei den Arbeitslosen bleibt die Basis gleich, da man die potentiellen Gesamtbeschäftigen heranzieht. Bei den Menschen im Niedriglohnsektor ist ihre Bezugsgröße nicht fix. Wenn die Zahl der Erwerbstätigen steigt oder sinkt verändern sich. Das führt dazu, dass es deutlich größeren Anstieg im Niedriglohnsektor geben kann als suggeriert wird. 

Ein Beispiel:

80 Menschen Arbeiten
10 im Niedriglohnsektor
20 sind Arbeitslos

Niedriglohnquote
12.5%
Arbeitslosigkeit
20%

Dann schauen wir einige Jahre später
 
90 Menschen Arbeiten
15 im Niedriglohnsektor
10 sind Arbeitslos

Niedriglohnquote
16.7%
Arbeitslosigkeit
10%

Die Steigerung im Niedriglohnsektor wäre nach dem Arbeitsmarktexperten nur 4.2%. Gar nicht mal so schlecht für die Halbierung der Arbeitslosigkeit. Allerdings wird unterschlagen, dass die Steigerung eigentlich 33% beträgt, bzw. 5% bezogen auf die potentiellen Gesamtbeschäftigen. In beiden Fällen ist der Wert höher als der angegebene. 
Schöne Sache die Statistik.

Chris

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