Hat die Geldmenge direkt etwas mit der Inflation zu tun? Häufig wird dieser Zusammenhang angenommen. Ein Gedankenspiel verdeutlicht, dass dies nicht der Fall sein muss. Inflation bedeutet, dass die Güterpreise steigen. Damit sie steigen können, müssen sowohl die Kosten steigen als auch die Möglichkeit der Konsumenten vorhanden sein die höheren Preise zu bezahlen. Wenn nun die Geldmenge steigt, steigen per se erst einmal nicht die Kosten für die produzierenden Unternehmen.Wieso auch. Steigende Kosten entstehen durch höhere Löhne, höhere Energiepreise oder teurere Rohstoffe, z.B. aufgrund gestiegener Nachfrage. Die Nachfrage kann aber nur steigen, wenn mehr Geld beim Nachfrager vorhanden ist. Das heißt so lange die gestiegene Geldmenge innerhalb von Banken versandet und nicht der breiten Masse als Kaufkraftsteigerung zugeführt wird ist eine Inflation unwahrscheinlich. Ebenso wie die Geldmenge ist auch die Wassermenge auch nicht das einzige Kriterium dafür ob man ertrinkt oder nicht. Die Sache ist komplizierter.
Experten die Angst vor der Geldmengenausweitung verbreiten, haben meist einen triftigen Grund. Sie wollen das Staaten sich aus der Wirtschaft heraushalten, dass man in Gold investiert, sie wollen ein angeblich stabiles goldgedecktes Währungssystem, sie weisen darauf hin, dass das Beibehalten der Sozialstaaten zu Problem führen muss, und vieles mehr. Deutschland ist nach über 80 Jahren immer noch von der Hyperinflation traumatisiert. In meinen Augen ist das erschreckend, denn das Kriegstrauma haben wir, wie man an Afghanistan und der Rhetorik der Bundesregierung sieht, sehr gut überwunden. Zerstörte Städte sind also weniger schlimm als entwertete Vermögen. Eine erschreckende Erkenntnis, die sehr viel über die deutsche Gesellschaft aussagt.
Chris
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