Schuster bleib bei deinen Sohlen heißt es so schön. Bei der INSM versucht einer Politikwissenschaftlerin logisch zu widerlegen, dass staatliche Konjunkturprogramme schlecht sind und eigentlich nichts bringen. Einige Denkfehler seien hier aufgeführt.
Wir werden nie erfahren, was mit dem Geld passiert wäre.
Nichts, da es extra dafür in Form von Krediten erschaffen wurde.
Dabei genügt ein Blick aus dem Fenster, um die Theorie als den Unsinn zu entlarven, der sie ist
Ihr Fenster scheint schmutzig zu sein. Das einzige Land dessen
Nachkrisenpolitik funktioniert hat ist Island. Dort hat man eben nicht
gespart. Auch Deutschland hat von den Konjunkturprogrammen profitiert
und konnte die Krisenauswirkungen abfedern. Alle Länder die massiv
Kürzen haben im Moment massive Probleme mit der Verschuldung (diese
steigt, obwohl gekürzt wird) und der Arbeitslosigkeit. Man kann
sicherlich über die Art der staatlichen Ausgaben diskutieren. Das sie
keinerlei Einfluss haben sollen stimmt so nicht.
Denn solange Sie draußen nicht Ihre Nachbarin sehen, die ihr Haus anzündet, weil man durch die sich daraus ergebende Nachfrage so verdammt reich wird, können Sie getrost auf den gesunden Menschenverstand
vertrauen.
Die Volkswirtschaft hat einen Wert verloren. Wird
das Haus neu aufgebaut ist der volkswirtschaftliche Wert tatsächlich höher.
Ganz einfach weil das Haus neu ist. Die Frau musste sich eventuell dafür
verschulden. Aber das blenden sie eben aus. Sie sehen nicht den
Wertgewinn, sondern nur die Schulden. Wenn in Krisenzeiten der Staat die Möglichkeit nutzt als Konsument
einzuspringen, da alle anderen sparen kann das sinnvoll sein. Ich
verweise auf einen guten Vortrag von Heiner Flassbeck diesbezüglich. Er zeigt, dass Löhne und Lohnerwartungen (z.B. deren Entwicklung)
ganz wesentlich für das wirtschaftliche Wachstum sind. Erwartet man eine
Rezession, dann werden die Haushalte sparen. Wenn man nicht weiß ob man
weiter Arbeit hat, wird man wohl kaum konsumieren.
In diesem Fall
werden aber auch die Unternehmen nicht investieren. Wozu sollten sie
ihre Produktion ausweiten, wenn zu erwarten ist, dass es weniger
Nachfrage gibt? Wird weniger verkauft wird man zusätzlich zu den
ausbleibenden Investitionen auch noch Personen entlassen. Schließlich
müssen diese sich rechnen. Dies alles sind betriebswirtschaftlich
sinnvolle Maßnahmen. Volkswirtschaftlich gesehen gehen sie im schlimmsten
Fall mit einer Rezession einher. Das kann man abfedern indem der Staat
einspringt. Zu behaupten dies funktioniere nicht ist Unsinn. Der Staat
ist einer der größten Arbeitgeber. Alleine der Bund gibt jedes Jahr
über 300 Mrd. Euro aus.
Fazit
Nicht die Realität zählt, sondern logische Konstrukte und der Glaube an die einzelwirtschaftliche Gedankenwelt der Neoliberalen. Es ist zwar richtig, dass Programme wie eine Abwrackprämie zu hinterfragen sind. Pauschales Geldrausschmeißen ist nicht effizient. Allerdings würde niemand behaupten, dass Medizin unsinnig weil ein Ärzte sich Fehldiagnosen leisten.
Chris
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