Freitag, 14. September 2012

Denkfehler einer Politikwissenschaftlerin

Schuster bleib bei deinen Sohlen heißt es so schön. Bei der INSM versucht einer Politikwissenschaftlerin logisch zu widerlegen, dass staatliche Konjunkturprogramme schlecht sind und eigentlich nichts bringen. Einige Denkfehler seien hier aufgeführt.

Wir werden nie erfahren, was mit dem Geld passiert wäre.

Nichts, da es extra dafür in Form von Krediten erschaffen wurde.

Dabei genügt ein Blick aus dem Fenster, um die Theorie als den Unsinn zu entlarven, der sie ist

Ihr Fenster scheint schmutzig zu sein. Das einzige Land dessen Nachkrisenpolitik funktioniert hat ist Island. Dort hat man eben nicht gespart. Auch Deutschland hat von den Konjunkturprogrammen profitiert und konnte die Krisenauswirkungen abfedern. Alle Länder die massiv Kürzen haben im Moment massive Probleme mit der Verschuldung (diese steigt, obwohl gekürzt wird) und der Arbeitslosigkeit. Man kann sicherlich über die Art der staatlichen Ausgaben diskutieren. Das sie keinerlei Einfluss haben sollen stimmt so nicht. 


Denn solange Sie draußen nicht Ihre Nachbarin sehen, die ihr Haus anzündet, weil man durch die sich daraus ergebende Nachfrage so verdammt reich wird, können Sie getrost auf den gesunden Menschenverstand
vertrauen. 

Die Volkswirtschaft hat einen Wert verloren. Wird das Haus neu aufgebaut ist der volkswirtschaftliche Wert tatsächlich höher. Ganz einfach weil das Haus neu ist. Die Frau musste sich eventuell dafür verschulden. Aber das blenden sie eben aus. Sie sehen nicht den Wertgewinn, sondern nur die Schulden. Wenn in Krisenzeiten der Staat die Möglichkeit nutzt als Konsument einzuspringen, da alle anderen sparen kann das sinnvoll sein. Ich verweise auf einen guten Vortrag von Heiner Flassbeck diesbezüglich. Er zeigt, dass Löhne und Lohnerwartungen (z.B. deren Entwicklung) ganz wesentlich für das wirtschaftliche Wachstum sind. Erwartet man eine Rezession, dann werden die Haushalte sparen. Wenn man nicht weiß ob man weiter Arbeit hat, wird man wohl kaum konsumieren.
In diesem Fall werden aber auch die Unternehmen nicht investieren. Wozu sollten sie ihre Produktion ausweiten, wenn zu erwarten ist, dass es weniger Nachfrage gibt? Wird weniger verkauft wird man zusätzlich zu den ausbleibenden Investitionen auch noch Personen entlassen. Schließlich müssen diese sich rechnen. Dies alles sind betriebswirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen. Volkswirtschaftlich gesehen gehen sie im schlimmsten Fall mit einer Rezession einher. Das kann man abfedern indem der Staat einspringt. Zu behaupten dies funktioniere nicht ist Unsinn. Der Staat ist einer der größten Arbeitgeber. Alleine der Bund gibt jedes Jahr über 300 Mrd. Euro aus. 

Fazit

Nicht die Realität zählt, sondern logische Konstrukte und der Glaube an die einzelwirtschaftliche Gedankenwelt der Neoliberalen. Es ist zwar richtig, dass Programme wie eine Abwrackprämie zu hinterfragen sind. Pauschales Geldrausschmeißen ist nicht effizient. Allerdings würde niemand behaupten, dass Medizin unsinnig weil ein Ärzte sich Fehldiagnosen leisten.

Chris

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