Nachdem
er es mit der Rentenversicherung versucht hat, ist nun die
Krankenversicherung dran. Auch diese ist, aufgrund des demographischen
Wandels, zu teuer. Sie ist unfinanzierbar. Raffelhüschen in
Standardmanier extrapoliert munter vor sich hin und kommt zu dem
Schluss, dass im Jahr 2050 der Beitragssatz 30% betragen könnte.
2050 womöglich auf 30 Prozent klettern
Interessant
ist dabei das Wort womöglich. Es bedeutet so viel wie; vielleicht,
vielleicht aber auch nicht. Auf dieser Basis zu argumentieren, ist
bestenfalls fragwürdig. Folgt man ihr trotzdem, zeigt sich, dass
Raffelhüschen von einer Zusammenlegung aller Kassen, privat wie
gesetzlich, nichts hält. Denn es wären Beamte betroffen. Diese seien im
Schnitt 10 Jahre älter und das würde die gesetzlichen Kassen erst recht
sprengen. Erstaunlicherweise trifft das auf die privaten Kassen im
Moment aber nicht zu. Diese können zu den höheren Leistungen noch
Gewinne und Werbung finanzieren. Warum sollte dieser Transfer also nicht
funktionieren. Ach ja, die Beamten. Raffelhüschen ist selber einer und
möchte nicht auf seine schönen Vorteile verzichten. Stattdessen will er
eine Entkoppelung des Gehalts von der Gesundheitsleistung. Es soll nur
noch eine Basisleistung geben. Alles andere ist extra. Gerade körperlich
anstrengende und verschleißende Arbeiten müssten dann, eigentlich,
besser vergütet werden. Das wird aber nicht geschehen, da Menschen weder
die Wahl haben, noch so weit planen. Das interessiert den
Elfenbeinturmbewohner aber ganz und gar nicht. Es soll eine
20/ 30/ 40-Klassenmedizin
geben.
Das die Kosten in den letzten 4 Jahren nur knapp oberhalb der
Inflationsrate lagen wird nicht beachtet. Es interessiert den Herrn
Professor auch nicht, dass seine Forderungen asozial sind. Wie gut
Gesundheitsleistung nach Einkommenshöhe funktioniert sieht man in
Schwellenländern und/oder den USA. Dort ist die Lebenserwartung u.a.
wegen schlechter Gesundheitsversorgung niedriger als bei den
Wohlhabenden.
Raffelhüschen
sollte folgendes erklären. Wir haben ein wirtschaftliches Wachstum von
1-2% je Jahr. Somit könnten wir 1-2% Ausgabensteigerung im gesamten
Gesundheitssektor zulassen. Die Frage der Finanzierung ist ein anderer
Punkt. Diese sollte so billig wie möglich sein. Somit fallen die
Privatversicherungen raus. Einfache Logik und für einen Professor
nachzuvollziehen. Da er scheinbar von den Rentenversicherern nicht mehr
genug Geld bekommt, muss er in den Gesundheitsbereich ausweichen.
Hierfür muss er die Solidargemeinschaftsidee verteufeln, indem er die
folgenden zwei exemplarischen Punkte aufführt
Auf der Einnahmenseite wäre es sinnvoll Lohn und Gesundheit voneinander zu entkoppeln. Mehr Gehalt macht nicht kranker.
Die GKV kann auf Dauer nicht allen alles medizinisch Machbare finanzieren – wir müssen rationieren
Es
ist immer wieder erstaunlich, dass Professoren, welche massiv vom Staat
profitieren, so stark gegen staatliche Leistungen argumentieren ohne
vor Scham rot zu werden. Wenn dies auf einem sachlich hohen Niveau
stattfinden würde, wäre dies vertretbar. Allerdings verschweigt
Raffelhüschen, dass es Produktivitätszuwächse gibt, das die höchsten
Kosten in den letzten Lebensjahren anfallen, da man eben nur als
gesunder Mensch deutlich älter wird. Es interessiert ihn nicht, dass der
Anteil der Sozialleistungen am BIP nur marginal gestiegen ist. Er nutzt
absolute, anstatt relative Zahlen. Er verwendet keine
Inflationsbereinigung. Er extrapoliert 38 Jahre in die Zukunft. 1910
hätte dies die Vernachlässigung zweier Weltkriege bedeutet. 1970 hätte
man die Wiedervereinigung vergessen. Diese Beispiele zeigen wie seriös
dieser Mann ist. Er spielt alle statistischen Tricks aus, um die
Interessen seiner Geldgeber Pseudowissenschaftlich zu verkleiden.
Chris
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