Montag, 3. Mai 2010

Sparpläne der Griechen

Die Sparpläne der Griechen werden überall gelobt. Tun dies die Politiker aus Europa sollte man vorsichtig sein. Das Sparprogramm ließt sich wie die Politik Deutschlands der letzten Jahren. Renteneintrittsalter hoch, Mehrwertsteuer hoch, Einstellungsstop im öffentlichen Dienst und Lohnkürzungen im selbigen, Rentenkürzungen und Reduzierung des Kündigungsschutzes. Mir ist klar, dass die Politiker aller Nationen jubbeln. Es werden schließlich keinerlei Spitzensteuersätze, keine Erbschaftssteuer erhöht, keine Börsensteuer eingeführt oder der Militäretat angegangen. Damit unterscheiden sich die Pläne deutlich von denen in Portugal. Wobei diese Regierung auch noch auf Kurs gebracht werden wird. Das Ergebnis in Griechenland wird das Gleiche sein wie in Deutschland. Eine Reduktion der Importe und ein Einbruch auf dem Binnenmarkt aufgrund der Reduktion der Kaufkraft. Gerade die Einkommen, welche es sich leisten können, werden nur sehr bedingt in der Konsolidierung der Finanzen herangezogen. Es sind aber gerade diese Einkommen und Vermögen, welche bei einer Refinanzierung am meisten Gewinnen. Habe ich nur Schulden, ist mir eine Umschuldung erst einmal egal. Bin ich Gläubiger, dann natürlich nicht.
Meine Prognose für Griechenland ist einfach. Aufgrund der fehlenden Nachfrage wird die Arbeitslosigkeit steigen. Daraufhin werden dort auch die Mittel gekürzt und die Löhne weiter gesenkt. In der Hoffnung unter die Lohnstückkosten der anderen Europäer zu kommen werden die Griechen die gleiche Politik wie Deutschland in den letzten Jahren verfolgen. Der Niedriglohnanteil und die Spreizung zwischen Arm und Reich wird steigen. Am Ende werden mehr Schulden da sein als vorher, da die Basis kontinuierlich weggegraben wird. Ich hoffe ich irre mich.

Chris

2 Kommentare:

  1. Ich fürchte du irrst dich nicht. Und mit jedem Anwachsen der Schulden werden die Löhne und Sozialleistungen weiter gesenkt werden. Denn dies wird in der veröffentlichten Meinung dann darauf zurückgeführt werden, dass die Griechen immer noch nicht genug sparen oder immer noch zu faul sind usw.

    AntwortenLöschen
  2. Einen Punkt hast du dabei noch nicht bedacht. Mit dem beginn der Rezession in Griechenland und der dann steigenden Arbeitslosigkeit werden die Deutschen in ihrer Meinung noch mehr bestätigt. Die Bild Zeitung wird dann schreiben "Griechen machen es sich mit Arbeitslosenhilfe gemütlich"

    AntwortenLöschen