Freitag, 13. Juli 2012

Die 173 Fälle des IWF

Der IWF hat 173 Fälle von Budgetkürzungen in einzelnen Ländern untersucht und festgestellt, dass die konsequente Folge davon wirtschaftlicher Abschwung war. In den wenigen Fällen, in denen auf Haushaltskonsolidierung wirtschaftliches Wachstum folgte, waren die entscheidenden Faktoren eine Abwertung der Währung gegen einen starken Weltmarkt, was aktuell aber nicht möglich ist. Die Lektion der IWF-Studie ist klar – Budgetkürzungen verzögern wirtschaftliche Erholung. Und genau das passiert jetzt – die Länder mit den größten Haushaltskürzungen erfahren die stärksten wirtschaftlichen Einbrüche.

Wieso versuchen wir in Europa so konsequent die Erkenntnis des IWF (nicht gerade eine sozialistische Organisation) zu widerlegen, indem wir Europa ein Spardiktat aufzwingen? Kann und darf man nicht aus Fehlern der Vergangenheit lernen? Scheinbar ist die Ideologie wichtiger als die Vernunft, der Glaube entscheidender als das Wissen. Erschreckend, dass sich dies in Europa abspielt wo einst die Zeit der Aufklärung seinen Ursprung nahm, die Emanzipation der Bürger und des Staates von den Kirchen.

Chris

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