Ein amüsanter Artikel über den Post Service. Der Autor meint, dass Marktwirtschaft und Service zusammengehören. Deshalb sollten die Manager nachhilfe in BWL nehmen. Nur leider hinkt das Beispiel. Es geht bei der Post und vielen großen Unternehmen nicht darum langfristig Kunden zufrieden zu stellen, sondern die Rendite des nächsten Quartals nach oben zu schrauben. Der Gewinn soll maximal gesteigert werden. Gerade große Konzerne können es sich leisten auf guten Service zu verzichten, da es kaum Alternativen zu ihnen gibt. Der vorgeschlagene Wechsel des Kunden hinkt. Denn wenn ich ein Paket bekomme kann ich nicht immer den Absender beeinflussen. Der gibt aber vor wie das Paket versandt wird. Weiterhin setzt es voraus, dass ein anderer Anbieter einen besseren Service hat.
Im Artikel sieht man ein generelles deutsches Problem. Man nimmt an, dass die Preise niedrig und der Service hoch sein muss. Die vorgestellte Berechnung ist eher fragwürdig. Eine Gewinnspanne von 60 Cent je Euro ist wahrscheinlich weit übertrieben. Wieso sonst müssen die neuen Zusteller ihre Zusteller sehr niedrig bezahlen, um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein. Wenn die Spanne so hoch wäre, könnten sie billiger anbieten mit besserem Service. Dass das nicht der Fall ist, liegt nicht nur an der Gier der Unternehmen, sondern auch an den geringen Gewinnmargen.
Service hat seinen Preis. Ein dichtes Filialnetz braucht Menschen die dort arbeiten. Je länger die Filialen besetzt sein sollen, desto mehr Personal bedarf es. Man braucht auch gut bezahlte motivierte Menschen die im Unternehmen arbeiten, wenn man längerfristig gute Arbeitsergebnisse und guten Service erzeugen will. Das kostet alles Geld. Geld, dass viele Deutsche eher nicht bezahlen wollen, Geiz ist schließlich geil.
Für mich zeigt sich, dass der Vorstand der Post eigentlich alles richtig macht. Die Post macht Gewinn. Das ist das Ziel eines Unternehmens. Alles andere ist Mittel zum Zweck und resultiert nicht automatisch aus einer Marktwirtschaft.
Chris
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