Egal wie falsch die Modelle sind, egal wie oft sich verrechnet wird, es wird weiter gemacht wie bisher. So auch Herr Prof. Freytag aus Jena. Seiner Ansicht nach ist es egal wie falsch die Hypothese war, dass ab 90% Staatsverschuldung ein signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum hätte. Mit Logik lässt sich halt eine Menge im Elfenbeinturm erklären. So auch hier.
Wieso ist diese Erklärung
plausibel? Aktuell hohe Schulden sollen heute für ein geringeres
Wachstum sorgen, weil in der Zukunft die Steuern erhöht werden? Kausalität kommt im Logikmodell eines Herrn Freytag nicht vor.
Bei der schwachen Korrelation zwischen Schuldenstand und
Wachstum stellt sich die Frage, ob die Schulden Folge oder
Ursache der Wachstumsschwäche sind.
Weiterhin stellt
sich die Frage, warum gleichbleibende Steuern und weniger Staatsausgaben
besser sein sollen als höhere Steuern und gleichbleibende Ausgaben. In
einem Fall hat man als Unternehmen weniger Nachfrage und verkauft
weniger. Im anderen Fall zahlt man höhere Steuern auf den Gewinn. In beiden Fällen sinken die Einnahmen des Unternehmens.
Das heißt für Herr Professor Freytag sind Steuern auf potentielle Gewinne für einen Unternehmer schlimmer, d.h. er muss unbedingt sparen, als der Wegfall der Aufträge. Nur zahlt er in diesem Fall keine Steuern, da er keinen Umsatz und keine Gewinne hat.
Anmerkung:
Man achte auf das Bild. Es stellt dar, dass die Eurostaaten sich höher Verschulden als geplant. Ursache ist aber die Wachstumsschwäche in Folge der Austerität und nicht die hohe Verschuldung. Im Grunde widerlegt Professor Freytag seine Fürsprache für die Austeritätspolitik.
Anmerkung 2:
Vielleicht sollte man bei mancher Wirtschaftprofessur die Beamtenbesoldung ähnlich wie in Griechenland "anpassen". Mal sehen wie lange diese Professoren noch der Meinung sind, das sei eine gute Idee.
Chris
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