Montag, 17. Dezember 2012

Was so passiert


Ein klassischer Oswald Metzger. Die Kernaussage ist, dass der Staat zu viel für seine Bürger ausgibt.

Mit Sparappellen und Mäßigungsbotschaften glauben deutsche Politiker bei der eigenen Bevölkerung nur dann punkten zu können, wenn sie den südeuropäischen Euro-Mitgliedsstaaten harte Sparauflagen verordnen. Ähnliche Botschaften in der eigenen Zuständigkeit vermisse ich seit vielen Jahren. Anders lässt sich kaum erklären, warum in den ökonomisch sehr guten Jahren 2010 und 2011 statt Haushaltsüberschüssen hohe Defizite  zu verzeichnen waren.

Es ist schön, wenn man den Bruch in der Steuereinnahmenentwicklung während der Finanzkrise einfach ignoriert. Die Kosten stiegen weiter mit einer gewissen Inflationsrate, die Steuereinnahmen auch (aber eben von einem tieferen Ausgangspunkt). Auch werden die Bankenrettungen und die Rettungsgelder für die Eurozone vernachlässigt. Metzger ist eben ein billiger Populist und kein Wirtschaftsexperte wie er vorgibt zu sein

Gesellschaftspolitisch steckt unser Land in einer fatalen Gerechtigkeitsfalle. Denn für eine vermeintlich gerechte Politik in der Gegenwart werden Kredite zu Lasten der nächsten Generation aufgenommen, die deren Gestaltungsspielräume gegen Null tendieren lassen. Die aktuelle Malaise der öffentlichen Finanzen ist Folge dieser seit Jahrzehnten praktizierten Lastenverschiebung. 

Die Steuersenkungen zu einer Zeit als Herr Metzger selbst im Bundestag tätig war werden verschwiegen.Wieso auch, dann würde man den aktuellen Zustand differenziert betrachten.


Die Standardstrategie eines jeden Großprojekts. Man fängt mit einem viel zu kleinen Budget an zu bauen. Kommt es dann zu massiven Problemen, kann man die Fortführung des Projektes mit den schon angefallen Kosten begründen. Die Elbphilharmonie, der Berliner Flughafen und der Berliner Hauptbahnhof sind einige weitere Beispiele hierfür. Ein realistische Kostenplanung hätte vermutlich zu einer Ablehnung der Projektes mit der Begründung "nicht wirtschaftlich" geführt.


Kranke Personen kann man nicht davon abhalten, kranke Sachen zu machen. Connecticut hat eines der striktesten Waffengesetze in Amerika - und hat es etwas geholfen? Wir brauchen Waffen, um uns und unsere Kinder zu schützen. Es gibt so viele Situationen, in denen eine Person mit Geistesgegenwart und einer Waffe so viel Böses hätte abwenden können.

Ein bezeichnendes Pro Argument für lockere Waffengesetze. Die Antwort warum es in den USA mehr Kriminalität, mehr Morde als in der EU gibt, bekommt man nicht. Auch ein Vergleich mit Kanada als Nachbarland lohnt. Dort gibt es weniger Waffen und die Menschen leben sicherer. Man sollte den Waffenbefürwortern die Frage stellen, wie oft sie ihre Waffe bisher zur Verteidigung eingesetzt haben? Wahrscheinlich noch nie.


Wen interessiert das schon in Deutschland? Hauptsache wir können weiter nach unten treten, um uns besser zu fühlen. Wenn sich die griechische Gesellschaft drastisch radikalisiert dann will hinterher niemand etwas gewusst haben. Dabei muss uns Deutschen eines klar sein, wir zerstören eine Gesellschaft weil wir es können, nicht weil wir müssen.

Eine nette Idee. Aber wie will man Topmanagern eine Schuld nachweisen? Im Prinzip wäre dies heute schon möglich, es scheitert aber an der Beweisführung.

Chris

2 Kommentare:

  1. Ich habe keine Lust auf alle Punkte einzugehen, aber zumindest Deine Meinung zu den Waffengesetzen und den USA kann man so nicht stehen lassen.
    Du argumentierst cum hoc ergo propter hoc. Das ist ein Fehlschluß. Vor allem, weil Du dann auch noch sehr selektiv vorgehst und nur die Daten nimmst, die Deine These stützen.

    Die Schweiz hat ein *sehr* lockeres Waffenrecht und trotzdem weniger Morde als Deutschland. Schon allein das widerlegt die These.

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    1. Ich gebe zu das mein Text dazu etwas unsauber geschrieben ist. Worauf ich hinaus will ist, dass Waffen das Leben in einem Land nicht sicherer machen. Somit ist das Pro Argument "Verteidigung" in meinen Augen mehr als hinfällig.

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