Vielleicht war ihnen aber auch nicht klar, wie Handel wirklich funktioniert. Also stellte ich ihnen dieselbe Frage in anderem Gewand: indem ich die voraussichtlichen Verteilungseffekte des Handels betonte. Ich wählte zwei Freiwillige aus - Nicholas und John - und erzählte ihnen, dass ich 200 Dollar von Nicholas' Bankkonto verschwinden lassen kann und zugleich Johns Kontostand um 300 Dollar erhöhen. Dieses Kunststück würde den Kurs insgesamt um 100 Dollar reicher machen. Würden sie mir dies gestatten? Nur eine kleine Minderheit sprach sich dafür aus. Den Studenten war eindeutig unwohl dabei, einer erheblichen Einkommensumverteilung zuzustimmen, selbst wenn der wirtschaftliche Kuchen insgesamt dabei wuchs. Wie ist es möglich, fragte ich sie dann, dass sie sich fast alle für den Freihandel ausgesprochen hatten, der eine ähnliche Umverteilung von den Verlierern zu den Gewinnern nach sich zieht? Sie schienen betroffen.
Anmerkungen: Das Beispiel ist sehr einleuchtend. Was nützt ein Wohlstandszuwachs, wenn er die Menschen die ihn am nötigsten brauche, nicht erreicht. Üblicherweise kommen dann andere Ökonomen und argumentieren mit dem "trickle down" Effekt.
Chris
Das ist doch kein Argument gegen Freihandel. Das ist ein Argument gegen den Staat!
AntwortenLöschenNiemand wurde dazu gewzungen, in der Textilindustrie zu arbeiten, die nun einmal gegen die Asiaten nciht bestehen kann.
Jeder hingegen wird gezwungen, dem Staat sein wohlverdientes Geld in den gierigen Rachen zu werfen. Und ich bin noch nett. Ich unterstelle dem Staat hiermit gerade, daß er prinzipiell in der Lage ist, das Wohl der Menschen zu mehren.
Ich denke, das war ein Eigentor.
"Das ist doch kein Argument gegen Freihandel."
AntwortenLöschenSollte es auch nicht sein. Es soll die andere Seite des Freihandels zeigen. Es wird immer wieder betont, dass Freihandel den Wohlstand aller mehrt. Das ist richtig. Es kann aber dazu kommen, dass einige sehr viel verlieren.
"Das ist ein Argument gegen den Staat!"
Wieso?
"Niemand wurde dazu gewzungen, in der Textilindustrie zu arbeiten, die nun einmal gegen die Asiaten nciht bestehen kann."
So wie niemand gezwungen ist irgendetwas zu arbeiten? Das ist ein komisches Argument.
"Jeder hingegen wird gezwungen, dem Staat sein wohlverdientes Geld in den gierigen Rachen zu werfen."
Komisch das dieser gierige Rachen erst das wohlverdiente Geld ermöglicht. Ohne diesen Rachen könnte jeder willkürlich dieses Geld (wenn es denn existieren würde) wegnehmen.
"Ich denke, das war ein Eigentor."
Inwiefern? Dazu hätte ich eine These aufstellen. Ich hätte das Zitat nutzen müssen um die These zu belegen aber es widerlegt mich.
Meine These, dass Wohlstandszuwachs, um des Zuwachses willens immer überdacht werden muss ist wohl kaum widerlegt.