Ein Interview mit Rainer Hank über sein Buch die "Die Pleite-Republik". Ich habe seit langem keine solche Aneinanderreihung von Klischees, selektiver Informationsverbreitung und linearem Denken gelesen. Fangen wir an:
Dabei geht Hank davon aus, dass der Staat ein Subjekt ist. Dabei ist er ein abstraktes Zusammenspiel zwischen Interessen und Gesellschaft. Überlegt ist da wenig, eher hat es sich entwickelt. Indem ich den Staat personalisiere ist es einfacher ihm die Schuld für alles zu geben.
Der Staat hat sich Verführungen überlegt
Dabei geht Hank davon aus, dass der Staat ein Subjekt ist. Dabei ist er ein abstraktes Zusammenspiel zwischen Interessen und Gesellschaft. Überlegt ist da wenig, eher hat es sich entwickelt. Indem ich den Staat personalisiere ist es einfacher ihm die Schuld für alles zu geben.
Der Sozialstaat hat die Tendenz, immer mehr Geld auszugeben und sich immer neue Aufgaben einfallen zu lassen.
Eine schöne Aussage, aber wo sind die statistischen Beweise. Schaut man sich die Sozialstaatsquote in Deutschland an, so sieht man sehr deutlich das diese angebliche Tendenz nicht existiert. Das mehr absolut Geld ausgegeben wird ist, bedingt sich einfach und alleine schon aus der Inflation.
Und wir müssen den Sozialstaat zurückführen auf Freiheitsentscheidungen der Menschen.
Freiheitsentscheidung ist ein schönes Wort. Aber es ist ebensowenig hilfreich, wie soziale Gerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, etc. Es sind Floskeln, ohne Inhalt.
Aber wie die Menschen zur Bildung kommen, ist ihnen zu überlassen.
So bewerbe ich mich demnächst bei einer Firma. Ich habe keinerlei Abschlusszeugnisse, habe aber viele Bücher gelesen. Mal sehen ob die Unternehmen mich einladen bei Ihnen zu arbeiten.
Von Wettbewerb profitieren alle.
Schaut man sich die Einkommens- und Vermögensverteilung Deutschlands und der Welt an, so kann man dieser Aussage nur Widersprechen. Ich sage nicht, dass Wettbewerb in bestimmten Bereichen immense Vorteile hat. Allerdings heisst dies noch lange nicht, dass alle Menschen davon profitieren. So werden die Arbeitslosen und Niedriglöhner, welche Aufgrund des Wettbewerbs entlassen oder schlecht bezahlt werden wohl widersprechen. Die Kosten sind dennoch gesenkt und die Effizienz ist gesteigert. Somit bringt es im Durchschnitt allen etwas. Aber wenn ich ein Bein im kochendem Wasser habe und eines im kalten, geht es mir noch lange nicht gut, obwohl es der Durchschnitt sagt.
Wenn ein Vater sein Kind wie weiland der alte Goethe selbst erziehen will, dann soll er es tun dürfen.
Er kann sein Kind erziehen. Niemand hindert ihn daran. Wie will man in einer Gesellschaft verhindern, dass arme Eltern eventuell das Geld für die Schulbildung sparen damit sie etwas zu essen kaufen können? Wie will man halbwegs die Qualität der Ausbildung vergleichen? Die Aussage von Herrn Hank klingen doch sehr romantisch. Im Mittelalter hätte auch jede Familie ihre Kinder zu Hause ausbilden können. Komisch, dass dies nicht funktioniert hat.
solange uns das Privateigentum heilig bleibt
Warum muss es in der heutigen Form heilig sein? Eine Minderheit besitzt drastisch mehr, als die Mehrheit. Dies ist bedingt durch den Staat den Hank verachtet.
schafft einen Staat, der seinen hohen Preis nicht wert ist.
Soziale, gesellschaftliche Stabilität wird als Wert vollkommen ausgeblendet. Hank sollte sich fragen wie lange Privateigentum "heilig" bleibt, wenn eine Mehrheit keines hat? Man braucht nur in die Geschichte schauen, um zu sehen wohin das führen kann.
Ich zwinge dir nichts auf, sondern sage dir, was du wollen würdest, wenn du bei klarem Kopfe wärst. Da greift der Staat in meine Psyche ein.
Keine Kritik zur medialen Gesellschaft, wo dies Tag um Tag geschieht. Warum ist etwas, was im Kern eine gute Intention hat schlimmer als etwas, was im Kern keine hat?
Der Genuss beim Rauchen ist mir wichtig, dafür nehme ich langfristige Nachteile in Kauf?
Dazu muss ich wissen, dass Rauchen gefährlich ist.
mit all seinen Nutzenfunktionen und Gefühlen
Leider haben Menschen keine Nutzenfunktionen im Kopf. Sie handeln häufig nicht rational.
Vor 500 Jahren hatten Chinesen und Europäer die gleichen Erfindungen. Aber wo hat man etwas daraus gemacht?
Finde den Fehler, passt gut zu dieser Aussage. Es werden Staaten von heute mit den staatlichen Konstrukten von vor 500 Jahren verglichen (Unsinn). China war die Jahrhunderte davor technologisch deutlich weiter als Europa. Da stellt sich wieder die Frage warum das so war. Als nächstes wurden von Hank die vielen innereuropäischen Kriege vernachlässigt, welche auch durch die Kleinstaaterei entstanden. Weiterhin blendet er die aktuelle Situation vollkommen aus. Welche Wirtschaftsräume sind denn erfolgreich; USA, China, Russland, Europa, Brasilien, etc. Die Größe ist dabei sehr hilfreich, da Einflüsse von Außen diese Staaten weniger beeinflussen. Auf der anderen Seite gibt es auch kleine sehr erfolgreiche Staaten. Das heißt ein Pauschalurteil klein = gut, groß = schlecht ist hier nicht möglich.
Konsequenterweise müsste Hank, wenn er denn ein Verfechter der kleinen Staaten wäre, dies auch für die Unternehmen fordern. Diesem Gedanken folgt er aber nicht.
Fazit:
Die Annahmen und Gedanken von Hank lesen sich wie eine Aneinanderreihung der liberalen Best Off Gedanken. Ohne zu Hinterfragen, ohne Alternativen anzugeben oder sich die Mühe zu machen die Realität zu betrachten werden Floskeln verbreitet. Einige seiner Ideen sind Interessant, aber in der Realität nicht umsetzbar.
Chris
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