Montag, 29. November 2010

Geschichte wiederholt sich nicht (sofort)

In Kreisen der Wirtschaft überwog anfänglich die Neigung, den Konjunktureinbruch, der sich erst in der zweiten Jahreshälfte 1930 in vollem Umfang bemerkbar machte, auf endogene Ursachen, vor allem überhöhte steuerliche Belastungen und Sozialausgaben zurückzuführen.


Fast gleichzeitig [30. 10. 1931] nahm auch Carl Friedrich v. Siemens in einer Rede vor amerikanischen Industriellen gegen den angeblich sozialistisch-gewerkschaftsfreundlichen Kurs der Regierung, gegen Tarifrecht und Sozialpolitik Stellung.

Vor 80 Jahren gab es eine ähnliche Situation wie heute. Die Unternehmensverbände diktieren den Sozialabbau und wundern sich danach über eine sinkende Binnenkonjunktur. Wer diese Zusammenfassung ließt und an Aussagen der letzten Jahre denkt wird sich erschrecken. Frau Merkel wiederholt die Geschichte und muss sich sogar schon vor der Wirtschaft verteidigen, dass sie eigentlich nur der Wirtschaft hilft. Es scheint wie immer zu sein. Es wird gefordert Löcher in ein Boot zu bohren. Danach wird sich beschwert, dass man sinkt. Der Grund dafür sind aber nicht die Bohrungen, sondern diejenigen welche die Bohrungen schließen wollen.

Chris

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