Freitag, 10. September 2010

Armut in Deutschland

Gestern abend kam bei 3Sat eine schöne Diskussion zur Armut in Deutschland. 14% der Menschen gehören mittlerweile dazu. Mit einigen Mythen wurde aufgeräumt.

Mythos Nummer 1: Wer viel verdient wird überdurchschnittlich belastet.

Das trifft nur auf die Einkommenssteuer zu. Nimmt man Sozialabgaben und Verbrauchssteuern mit hinein so werden 70% der Staatseinnahmen durch die niedrigen Einkommen generiert.

Mythos Nummer 2: Die Steuern sind zu hoch.

Großkonzerne wie Siemens oder Daimler zahlen gerade mal 15% Steuern. Der Spitzensteuersatz liegt bei 42% und ist damit vergleichsweise niedrig. Unter Kohl lag er bei über 50%. In den USA nach der Wirtschaftskrise der 30er Jahre lag er bei über 90%.

Mythos Nummer 3: Arme kümmern sich nicht ordentlich um ihre Kinder.

Jürgen Borchert meinte dazu, dass keine Studien das in irgendeiner Weise bestätigen können. In jeder Einkommensgruppe gibt es Eltern, welche ihre Kinder schlecht behandeln, die Armen stechen nicht hervor. Dort wird sich eher verschuldet, um den Kindern eine gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten.

Passend dazu ist, dass die Zahl der Millionäre in Deutschland rapide steigt. Parallel dazu sinken die Einkommen. Wer bei wachsendem Gesamteinkommen dort keinerlei Zusammenhang sieht muss lernen was Kausalität ist.

Chris

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