Sonntag, 12. August 2012

INSM: Alles schlecht aber weiter so

Die INSM erkennt, dass kapitalgedeckte Renten- und Lebensversicherungen doch nicht so krisenfest sind wie sie immer behaupteten. Oswald Metzger himself schreibt

Viele Jahre haben Banken und Versicherungen, Fondsgesellschaften und Pensionsfonds uns Bürger mit drastischen Worten vor den „Versorgungslücken“ gewarnt, die unseren gewohnten Lebensstandard im Alter bedrohen, weil das gesetzliche Rentenniveau immer weiter absinkt. Viele Billionen Spargelder wurden in den vergangenen Jahrzehnten den Finanzmarktakteuren anvertraut. Bei den großen institutionellen Anlegern ballte sich eine Kapitalmacht, die zu immer riskanteren Geschäftsmodellen führte. Schließlich mussten die Renditeversprechen ja immer höher und höher werden, um die Klienten bei Laune zu halten und die Konkurrenz auszustechen. Doch in welchem Ausmaß kapitalgedeckte Rentensysteme unter massiven Kurs- und Renditeverlusten leiden, das hat für Millionen von Amerikanern und Engländern die Finanzmarktkrise der vergangenen Jahre drastisch gezeigt. Einbußen von 30% und mehr pro Jahr sind keine Seltenheit.

Dass eine ausschließlich kapitalgedeckte Rente sehr krisenanfällig sein kann, zeigen die jüngsten Turbulenzen auf den Märkten. In Deutschland hat man sich richtigerweise entschlossen, die Altersvorsorge auf mehrere Beine zu stellen. Die gesetzliche Rente kann durch private Vorsorge wie Riester oder einer betrieblichen Vorsorge flankiert und ergänzt werden. So werden Risiken auf drei Säulen verteilt.

Weiterhin schreibt er richtig

Auf Dauer können an den Finanzmärkten dieser Welt keine signifikant höheren Renditen erwirtschaftet werden wie in der Realwirtschaft. Wer seinen Kunden über Jahre zweistellige Renditen verspricht, während sie in der Realwirtschaft bei durchschnittlich dreieinhalb Prozent liegen, der predigt den Diebstahl im Kapitalismus. 

Somit erkennt selbst ein Oswald Metzger, dass ein kapitalgedecktes Sicherungssystem für die breite Masse nicht besser sein kann als ein umlagefinanziertes. Die Mackenroth These lässt grüßen.
Seine Schlussfolgerung aus seine Aussagen ist natürlich ganz logisch

Dabei steht objektiv fest, dass Lebensstandardsicherung im Alter ohne private Vorsorge überhaupt nicht möglich ist.

Die privaten kapitalgedeckten Rentenversicherungen haben keinerlei Vorteil und deutlich mehr Nachteile als die umlagefinanzierten System. Dennoch sind sie unverzichtbar? In anderen Bereichen (z.B. bei Subventionen) werden Reformen vorgeschlagen, nicht aber hier. Die Versicherungswirtschaft zahlt gut für seinen Lobbyclub. Dabei werden auch von Metzger einige zusätzliche Schwachpunkte der kapitalgedeckten Altersvorsorge nicht genannt.

  1. Diese Art der Vorsorge braucht sichere Anlage. Diese sind meist in Form von Staatsanleihen zu finden. Innerhalb der Eurozone wird den Staaten jetzt ein Schuldenverbot auferlegt. Wo sollen die sicheren Anleihen herkommen?
  2. Wenn der Finanzmarkt kollabiert springen die Staaten einen Zusammenbruch zu vermeiden. Wenn nun die Renten am Finanzmarkt organisiert werden, ist das Druckmittel der Selbigen um einiges höher. Ein Kollaps würde die Renten der Bevölkerung zerstören. Das kann nicht im Interesse der Staaten liegen. Somit sich neue Probleme und subventioniert weiterhin die Finanzmärkte.
Chris

1 Kommentar:

  1. Ein unbewusster (noch nicht aus dem geistigen Tod der Religion auferstandener) Mensch, der "Kapitalismus" sagt, meint "kapitalistische Marktwirtschaft", und eine vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus befreite Marktwirtschaft liegt außerhalb seines Begriffsvermögens.

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/08/behandlung-eines-privatpatienten.html

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