Montag, 9. Mai 2011

Drei Lee(h)rstücke der INSM

In flotter Folge wird bei der INSM gegen Subventionen und Mehrausgaben des Staates gewettert. Bei den Subventionen gab es einen schönen Einwand eines Kommentators:

Ganz schön schlau, Herr Dr. Knipping. Aber Sie haben etwas Elementares in der Subventionspolitik dieser Fahrzeuge vergessen:

Ein Elektroauto kostet nach heutigem Status rund 30-50% mehr als ein vergleichbares Benzinfahrzeug.
Ein Benziner, zB Golf FSI kostet rund 150 Euro Steuern/ p.a., in 10 Jahren also 1500 Euro. Neupreis des Fahrzeugs: 20.000 Euro. MwSt. damit 19% = 3800 Euro.

Elektro: Nach Schätzungen dürft der Voll-Elektro Golf um die 30.000 Euro kosten (siehe Fachzeitschriften, ggf. sogar mehr!). Macht eine Mwst von total: 5700 Euro, Som damit haben wir eine Mwst Differenz von 1900 Euro. Also nimmt der Staat mit dieser Subvention 400 euro MEHR ein (in 10 Jahren), als im Status Quo.

Der Staat verdient also bei dieser Beispielrechnung.
Anmerkung: Der Opel Ampera soll sogar über 40.000 Euro kosten…aber wer kennt schon die Preise in 5-10 Jahren…


Man sieht also, dass Subventionen nicht nur Kostenpunkte sein müssen.

Bei den Mehrausgaben werden darauf hingewiesen, dass der Staat seine Mehreinnahmen bis 2015 für den Schuldenabbau verwenden soll. Herr Metzger sollte dabei bedenken, dass man ncht einmal letztes Jahr bei der Schätzung im Mai 2010 für 2010 richtig lag. Wie er auf die Zahlen kommt weiß niemand. Stattdessen wird auf den AUFSCHWUNG verwiesen. Denn wenn Aufschwung ist, dann muss sich der Staat aus der Förderung zurückziehen. Viele Menschen warten darauf.
Um zu zeigen, dass man ihn nicht mehr so stark benötigt, schreibt Herr Professor Straubhaar über die Möglichkeit der Vollbeschäftigung. Dabei ist Herr Straubhaar ein Meister in der Verbreitung von Teilinformation. Diesen Zusammenhang:

Jahr Arbeitsstunden Beschäftigte
2000 48.866 Mio. 35.229 Mio.
2010 48.319 Mio. 36.067 Mio.

erwähnt er nicht im Ansatz. Die Gesamtarbeitszeit sinkt, aber die Zahl der Beschäftigten steigt. Wie geht das? Indem man mehr Teilzeitstellen hat. Dies ist die Entwicklung in Deutschland. Die Zahl der Vollzeitstellen sank von 25.650 (2000) auf 23.528 Mio. (2010). Die Zahl der Teilzeitstellen nahm zu. Jetzt von Fachkräftemangel und Vollbeschäftigung zu reden ist ein Witz. Vollbeschäftigung heißt, dass nicht mehr als 7 Millionen Menschen nach Arbeit oder Mehrarbeit suchen, weil ihnen eine Teilzeitstelle nicht ausreicht. Wenn man nur einseitig, wie sie, auf die Beschäftigungsquote schaut ist die Welt rosarot. Detailierter betrachtet sieht es deutlich schlechter aus.

Chris

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