Dienstag, 19. Januar 2016

Wie argumentiert man für eine Rentenkürzung

Die INSM hat eine krude Argumentation gegen eine Rente ab 63 Jahren. Die Unternehmen verlieren Know-how. Das ist schlecht für die Wirtschaft. Das die Arbeitnehmer auch länger arbeiten könnten wird ignoriert. Es würde bedeuten, dass die Unternehmen etwas anbieten müssten, damit ihre Angestellten länger arbeiten wollen. So wird in den Kommentaren argumentiert. Die armen Unternehmen verlieren Wissen, also muss der Staat eingreifen.
 
Hallo Dan Chris, wie Sie sicherlich in den letzten Monaten beobachtet haben, machen die Anwärter für die Rente mit 63 von ihrem Recht Gebrauch. Das ist legitim, stößt aber gleichzeitig die Unternehmen in eine Zwickmühle. Viele Betriebe können auf den kurzfristigen Know-how-Verlust nicht mehr adäquat reagieren. Ein Wissenstransfer oder ein geeigneter Nachwuchs kann so schnell nicht gefunden werden

Nur:
  1. Welche Jahrgänge könnten die Rente ab 63 in Anspruch nehmen? Das kommt nicht von heute auf morgen für alle Arbeitnehmer, es würde Übergangsfristen geben. Wenn Unternehmen nicht in der Lage sind das zu planen haben sie Pech.
  2.  Die Menschen können trotzdem Kurzarbeiten oder in Rente gehen, nur bekommen sie weniger Rente. Die Unternehmen hätten dann wieder nichts vom Wissenstransfer.
  3.  Wenn den Unternehmen an dem Wissen gelegen ist, dann müssen sie dem Mitarbeiter etwas bieten, damit er länger arbeitet. So viel Flexibilität kann man von den Unternehmen erwarten, oder?
Eine Anmerkung noch. Ich finde es spannend, dass die INSM nach dem Staat ruft, wenn es den Unternehmen nützt. Nützt es dem Arbeitnehmer, dann soll er sich heraushalten.

Chris

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