Freitag, 29. Januar 2016

So sind sie die Wirtschaftforscher

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln gab eine Studie heraus. Deutschland wird immer teurer. Ein Kommentar auf der INSM Seite durfte nicht fehlen. Wenn ein Forscher aus diesem Institut dort schreibt, dann kann man sich sicher sein, dass es Lobbyismus ist. Das Fazit der Studie lautet daher

Die Lohnstückkosten des deutschen Verarbeitenden Gewerbes stiegen im Jahr 2015 um knapp 2 Prozent, was darauf hindeutet, dass sich die Lohnstückkostenposition Deutschlands auf Nationalwährungs-Basis gerechnet voraussichtlich verschlechtern wird. Eine starke Entlastung für die deutsche Exportwirtschaft ergab sich 2015 durch den schwachen Euro. So wertete der Euro gegenüber dem japanischen Yen um gut 4 Prozent, dem britischen Pfund um 10 Prozent, dem Schweizer Franken um 12 Prozent und gegenüber dem US-Dollar sogar um mehr als 16 Prozent ab. Wechselkursänderungen sind aber nicht dauerhaft und können Lohnstückkosten sich schnell wieder umkehren. Daher wäre es gefährlich, auf diesen Rückenwind zu setzen, wenn eine dauerhafte Erosion der Wettbewerbsfähigkeit vermieden werden soll.

 Diese absurde Aussage behauptet implizit, dass Wettbewerbsfähigkeit etwas nichtrelatives sei. Wettbewerbsfähigkeit kann man aber nur zwischen zwei Ländern bestimmen. Haben diese jeweils eine eigene Währung, dann wertet irgendwann das andere Land ab. Wenn man dann weiter seine Löhne senkt, wertet es weiter ab. D.h. man kämpft gegen Windmühlen mit dieser Strategie. Auch sonst sind die Aussagen sehr fragwürdig.

Der Außenhandelsüberschuss steigt. D.h. wir sind sehr preiswert. Schon Anfang der 90er war ein Überschuss da. D.h. auch da waren wir billig genug. Deutschland hatte 2014 gegenüber den USA einen Außenhandelsüberschuss von 46 Milliarden Euro und prognostizieren eine starken Einbruch?!

Auch sonst haben die offiziell dargestellten Erkenntnisse haben keinen Mehrwert. Eine relative Kostenentwicklung sagt nur etwas aus, wenn die Startwerte gleich sind. Sind Kosten nicht gleich, dann ist es heiße Luft. Wenn Deutschland Kosten von 1 hat und auf 1.25 steigert und die USA von 100 auf 101, dann die Steigerung auf Deutschland normiert, sieht es so aus als ob Deutschland stark aufgeholt hat. Ein schöner mathematischer Trick, der keinen Mehrwert bringt. Mit so etwas arbeitet das IW Köln. Wissenschaft ist das nicht, aber die nächste Förderung aus der Industrie ist ihnen sicher.

Chris

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