Dienstag, 27. Juli 2010

Aussagen - Hinterfrage V

Ich habe mich mal wieder mit privaten Altersvorsorgeprodukten beschäftigen müssen. Zwei grundsätzliche Dinge fallen auf, wenn man nachdenkt. Zum einen die Versorgungslücke. Sie soll beschreiben wie viel Geld man privat sparen muss, damit man im Alter seine Zielrente erhält. Dabei wird das aktuelle Gehalt konstant gehalten. In meinen Augen ist diese Annahme mehr als spekulativ. Damit sind alle Aussagen und Schlussfolgerungen auf einem sehr wackligen Fundament gebaut.
Nehmen wir an es wird eine solche Vorsorge abgeschlossen. Für mich stellt sich die Frage der Kosten und der Effizienz. Spare ich 1% des Bruttoeinkommens über eine Zeit bekommen ich am Ende 255 als Monatsrente. Dieses Ergebnis wird allerdings bei optimistischen, durchschnittlichen 7% Rendite erreicht. Bei 5% sieht es schon sehr viel schlechter aus, denn dann bleiben nur 155 Euro. Das heißt für mich, dass die Effizienz im Vergleich zu Kosten und Sicherheit nicht dramatisch besser ist als bei der gesetzlichen Kasse. Denn dort zahle ich 10% ein und bekomme nach dieser Rechnung 1500 Euro Rente ausgezahlt. Um dies bei realistischen 5% zu erreichen wäre ich ebenso im 10% Bereich wie beim Umlageverfahren. Nach dem Mackenroth Theorem ist es egal wie man eine Rente finanziert, ob durch ein Umlageverfahren oder eine Kapitaldeckung. Mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man sich die Frage stellen, warum man von einem sicheren System auf ein unsicheres umsteigt. Ganz sicher nicht wegen der Bevölkerungpyramide die den Werbebroschüren beiliegen.

Chris

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