Dienstag, 15. Juni 2010

Nächste Runde im Ratingtanz

Nun ist es so weit. Griechenland wird von der nächsten Rating Agentur abgewertet. Ließt man sich die Spiegel Artikel dazu durch fragt man sich, ob der Autor überhaupt merkt über was für Unsinn er berichtet.

Moody's begründet die Herabstufung vor allem mit Risiken des drastischen Spar- und Restrukturierungsprogramms der griechischen Regierung.
Nachdem die Finanzwelt diese Sparpläne gefordert hatten wird die Wertung gesenkt, da das Wirtschaftswachstum abgewürgt wird.

Fitch, die dritte große Rating-Agentur, teilte am Montagabend mit, man habe keine unmittelbaren Pläne, Griechenlands Bonität ebenfalls auf Ramschstatus abzuwerten.

Dieses Zitat zeigt wie wenig die Berechnungen mit der Realität zu tun haben. Man habe keine unmittelbaren Pläne... Offensichtlich kommen die Bewertungen nicht zu dem gleichen Schluss. Somit muss wenigstens eine falsch sein. Wahrscheinlicher ist, dass alle falsch sind. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Griechenland aufgrund des Sicherheitspacketes nicht pleite gehen kann. Die anderen Staaten würden erst einmal einspringen. Wo ist also das Risiko für den Ausfall der Kredite? Wahrscheinlicher ist, dass die Ratings bewusst so gewählt werden, dass die Großkunden Milliardengewinne auf Kosten des Rettungsschirms machen können. Wenn eine der drei großen Agenturen auf fallende Kurse spekuliert (direkt oder indirekt) und dann die Bewertung herabsetzt haben sie schon gewonnen. In die andere Richtung wäre es nicht ganz so sicher, aber nach unten geht es immer.

Chris

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