Freitag, 16. Oktober 2009

Von Zahlen geblendet

Scheinbar klare Verhältnisse werden in ihr Gegenteil verkehrt: Das Paradox ist seit Jahren bekannt. Eine Warnung vor dem naiven ­Vertrauen in Statistiken

Mit einem Doppelblindversuch soll die Wirksamkeit eines neuerfundenen Krebsmedikaments getestet werden. Nach einem Jahr haben von 20 Patienten, die das neue Medikament bekamen, 18 überlebt. Von den 80 Patienten, die mit dem traditionellen Medikament behandelt wurden, waren es 64. Ein kleiner, aber deutlicher Unterschied in der Überlebensrate: 90 gegenüber 80 Prozent. Aber ist dieser Beweis gut genug?

Quelle: Der Freitag

Anmerkung: Eine ähnlich Statistik habe ich gestern im Spiegel gelesen. Da wird gesagt, dass der Staatshaushalt um 20% gestiegen ist in den letzten 10 Jahren. Das mag stimmen in den absoluten Zahlen. Rechnet man die durschschnittliche Inflation mit ein (2, 2.5, 3%), dann ist nur im ersten der drei Fälle der Haushalt etwa konstant geblieben, sonst gefallen. Eine gute Nachricht also für alle Statistiker. Ihr könnt weiterhin alles so auslegen wie ihr es wollt, kaum jemand durchschaut euch.

Chris

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