Wie gewinnt man Wahlkämpfe? Das ist schwer zu beantworten. Sicher gewinnt man sie nicht indem man den Menschen vorrechnet, dass sie vielleicht 100 Euro pro Jahr mehr in der Tasche haben werden, wenn die Sonne scheint.
Man braucht Visionen und die sollten anecken. Der Vorteil ist, dass die anderen Parteien, wenn die Vision richtig gesetzt wird, nicht damit klar kommen. Die Grünen könnten einfach mal mit dem Wahlslogan
Abschaffung des Individualverkehrs
in den Wahlkampf gehen. Alle würde sich aufregen. Die Arbeitsplätze, die Freiheit und, und, und...
Dann wäre man erst einmal im Fokus. Man rechnet die tausenden Toten jedes Jahr durch Unfälle vor, die Kosten für die Autobahnen, die Umweltverschmutzung (keine Autos, keine Stickoxide), der Lärm, Terroranschläge,..
Man könnte viele wirklich umweltinteressierte hinter sich bringen. Es wäre ein langfristiges Ziel, dass alternative Mobilitätskonzepte vorsieht. Autos sollten aus der Stadt verband werden. Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr in einer guten Taktung und Laufen sollten zur Fortbewegung dienen. Die Autoindustrie würde leiden. Keine Frage. Allerdings sind die Ressourcen die wir aktuell ins Auto stecken nicht weg. Sie könnten in andere Bereiche gesteckt werden.
Der Wahlkampfslogan klingt schräg und in Deutschland würde sich niemand trauen ihn auszurufen. Donald Trump wollte eine Mauer bauen und die Menschen wählten ihn. In Deutschland versprechen die Politiker die Einschränkung der Freiheitsrechte und werden gewählt (Entschuldigung, sie versprechen Sicherheit).
Der wesentliche Punkt ist, dass alle Parteien sich über diese Forderung aufregen würden. Es würde jede Menge sinnlose Talkshows geben und Zeitungsbeiträge. Man wäre medial präsent. Faktisch alle würden dagegen arbeiten. Das solche Strategie funktionieren kann zeigt die AfD. Sie lebt davon, dagegen zu sein. Warum sollten die Linken, SPD oder Grünen nicht auch den Mut haben alternative Wege zu gehen. Jeder der morgens durch laute Städte fahren muss, würde es am Ende toll finden, wenn die Autos verschwinden würden. Es ist ein langer Weg, mit vielen Problemen. Aber irgendwann muss man ja anfangen.
Chris
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