Montag, 21. April 2014

Autos kaufen Autos

Oswald darf sich mal wieder über die böse anti-kapitalistische Regierung aufregen. Wäre er Bestandteil dieser, sähe das anders aus. Er hängt sein Fähnchen, mehr ist es nicht, in den Wind und macht Stimmung. Der, laut des INSM Ökonomenblogs, ausgewiesene Haushalts- und Finanzexperte zeigt mal wieder das er Propaganda und nicht etwa Argumente verbreitet. Das erkennt man vor allem daran, dass er seinen eigenen Behauptungen regelmäßig widerspricht.

Haben nicht die Neokeynesianer dieser Welt diese Strategie schon immer gepredigt? Gebt den Leuten mehr Geld, dann können sie konsumieren. Baut Sozialleistungen nicht ab, sondern weitet sie aus. Senkt die Arbeitszeiten und schickt die Leute früher in Rente. Steigert dafür die Produktivität. Dann brummt die Binnenkonjunktur wie von selbst, dann fließen Steuern und Sozialabgaben. Das Perpetuum mobile des sich selbst finanzierenden ewigen Wohlfahrtsstaates ist gefunden.

Basierend auf ein Keynsianer Bashing wird der Konsum angegriffen. Konsum ist im Weltbild eines Herrn Oswald Metzgers schlecht. Dazu kann man stehen wie man will, allerdings als Gläubiger des Kapitalismus sollte die Haltung eindeutig sein. Konsum ist wichtig. Ohne Konsum werden Güter nicht verkauft. Ohne verkaufte Güter kommt es zu Krisen. Es bedarf steigender Einkommen, weil die Produktivität steigt. Steigt die Produktivität, dann gibt es mehr Güter die konsumiert werden müssen. Das ist die kapitalistische Verwertungslogik. Man kann nun die Produktivitätssteigerung kompensieren, indem die Menschen weniger arbeiten oder mehr Geld bekommen. Ist das nicht der Fall, dann stagniert der Binnenmarkt. So geschehen in Deutschland. Die Löhne, Renten und Sozialleistungen stagnieren, bzw. sinken. Der Verweis auf einmalige Jahreszuwächse hilft da nicht. Bereiche über 10 Jahre sind interessant. Vor diesem Hintergrund gibt es zwei Strategien, um den Wegfall der Kaufkraft zu kompensieren, zum einen den Export, zum anderen auf Kredit basierten Konsum. Beide Strategien werden von Leuten wie Herrn Metzger teilweise zu Recht kritisiert. Die Frage bleibt aber. Wenn ich keinen Zuwachs an Massenkaufkraft zulasse, da dies schlecht für den Wettbewerb ist, wenn ich keine Exportüberschüsse fordere, weil ich sage andere Staaten sollen sich nicht bei uns verschulden, wenn ich dann noch fordere, dass die Menschen sparen sollen und der Staat seine Ausgaben reduzieren soll, dann fordere ich, dass Autos Autos kaufen. Selbst Marktreligiöse wie Herr Metzger können sich diesen Unsinn nicht selbst verkaufen. Wenn man das gesamte Bild durchspielt, dann wird schnell klar das es logisch widersprüchlich ist. Das ausgewiesene Finanzexpertenweltbild funktioniert nur, da nur Teilaspekte und nicht das Gesamtbild betrachtet werden. Man übernimmt Regierungspropaganda wenn man sie braucht und kritisiert sie, wenn man dagegen ist. Man versucht nicht zu argumentieren, sondern zu ideologisieren. Herr Metzger ist kein Experte für Finanzen oder Haushalte, er ist Politiker. Er spielt mit Ängsten und es interessiert ihn nicht, dass er fordert, dass ein Apfel gleichzeitig hoch und runter fallen soll. 

Chris

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