Mittwoch, 31. Januar 2018

Widersprüchlichkeit im Marktdogma

Ein sehr schöner Beitrag über die Unsinnigkeit der reinen Marktlehre.

Der Markt ist institutionell nicht definiert. In keinem Text wird geklärt, welche Institutionen den Markt genau ausmachen. Das bedeutet auch: Marktfundamentale Wirtschaftspolitiken verfügen über keine gesicherten theoretischen Grundlagen. Die Setzung des Marktes als theoretische Größe kollidiert mit der Praxis, den Markt herstellen, aufrechterhalten oder ausbauen zu wollen. Man kann eine „Deregulierung“ fordern, aber nicht wissen, was sie bewirken wird. Denn um das wissen zu können, müssten explizit die Regeln bekannt sein, die den Markt konstituieren (genau das kann aber nach Hayek niemand wissen).
Aber der theoretische Nachteil bietet im wirtschaftspolitischen Diskurs einen Vorteil, der kaum zu unterschätzen ist. Je nach Situation oder Thema kann man auf eine der widersprüchlichen Bedeutungen umwechseln; oft passiert das innerhalb eines Absatzes mehrmals. 

Das bringt es auf den Punkt. Da der Markt nicht definierbar ist, ist er auch nicht falsifizierbar und daher Glaube. Daher ist dieses Konzept als Argumentationsbasis abzulehnen. Wie soll man marktbezogene Aussagen prüfen?

Chris 

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