Montag, 9. Mai 2016

Warum scheitern neoliberale Ökonomen

Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der neoliberalen Ökonomen wirklich daran glaubt, dass ihre These und Modelle vernünftig sind. Warum scheitern sie dennoch. Ich sehe das folgendermaßen. Im Grunde haben wir ein Optimierungsproblem. Wir wollen die Gesellschaft optimieren. Hierfür brauchen wir zu allererst eine Funktion die sich optimieren lässt und eine oder mehrere Zielgrößen. Genau hier fängt es an interessant zu werden. 
Was ist die Zielfunktion und was sind die Zielgrößen. Für die neoliberalen Ökonomen ist das einfach zu beantworten. Sie wollen die Wirtschaft optimieren und nutzen hierzu die Zielgröße des Gewinns. D.h. eine wachsende Wirtschaft die hohe Gewinne abwirft wird für eine Gesellschaft von Vorteil sein. Wenn man darüber nachdenkt ist die Sache nicht ganz so einfach. Daher gibt es auch Nebenbedingungen in Form von Gesetzen. Diese Nebenbedingungen schränken den Optimierungsraum ein. Diese können aus Mindestlohn, Umwelt- und Sozialgesetzen bestehen. Hier zeigt sich in meinen Augen das eigentliche Problem. Die falsche Zielfunktion und die falschen Größen werden gewählt. Eigentlich will man eine wohlhabende Gesellschaft, welche stabil ist und in der jeder glücklich ist. Das sollte die Optimierungsgröße sein. Hierfür ist die Wirtschaft ein Teilaspekt. Gewinne und Wachstum sind Nebenbedingungen die erfüllt sein müssen. Die Zielgrößen können dann lauten, mehr Gleichheit, mehr Gesundheit, mehr Wohlstand, mehr Einkommen, etc. Die Nebenbedingung muss sein, dass es bezahlbar ist. So wird aus einer wirtschaftsdominierenden Gesellschaftsoptimierung eine, in der die Wirtschaft eine dienende Funktion hat. Belohnt wird in diesem Kontext eben nicht mehr nur diejenige Struktur die um jeden Preis Gewinne abwirft, sondern diejenige Struktur, welche die Zielgrößen gut erfüllt. 
Genau das ist in meinen Augen eines der Kernprobleme. Wir optimieren die Gewinne und müssen hinterher Regeln gegen Ausbeutung einführen. Allein an diesem Beispiel sieht man, dass Gewinne als Zielgröße keine gute Wahl darstellen. 

Chris

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