Mittwoch, 16. Dezember 2009

Ökonomen preisen die Putzfrauen

Fairerweise muss man sagen, dass Studien eben nur Studien sind und keine Beweise. Gewusst haben es die meisten allerdings schon länger. Wieso sollte ein Manager, welcher sein Unternehmen an die Wand fährt und dabei eine Bonuszahlung kassiert wirtschaftlich sinnvoll sein? Wie kann ein Spitzenmanager 50 mal mehr arbeiten als noch vor 30 Jahren, um seinen Lohn zu rechtfertigen, wenn die Tage doch gleich lang geblieben sind?

Einfach gesagt es geht nicht. Die Rechtfertigungen sind scheinheilig und die Gehälter überzogen. Das Putzfrauen und Müllmänner eine positive Bilanz haben ist einfach zu erklären. Sie kriegen einfach zu wenig Geld. Hebe ich einen Stein von A nach B und kriege kein Geld dafür bin ich automatisch im Plus. Für die Gesellschaft und all jene die sich dieses Plus auszahlen lassen ist das super. Denn die Bilanz muss auf Null kommen. Wer hätte gedacht, dass unsere ach so gescholtenen Leistungsträger die Schmarotzer der Gesellschaft sind?

Ich halte es da auf ein Zitat, welches auf den Nachdenkseiten zu diesem Thema stand

Für Sarrazin wie seine Parteigänger aus allen Parteien sind Leistungsträger nicht Krankenpfleger und Kindergärtnerinnen, sondern Leute mit einem Jahresgehalt von hundert- bis fünfhunderttausend Euro netto, in sozial wertvollen Berufen wie dem des Investmentbankers und seines Insolvenzverwalters. Der bürgerliche Zwangscharakter nämlich verachtet noch als Greis, wundgelegen in seiner Scheiße, den Pfleger, der es zu nichts Besserem gebracht hat als zu seinem Wohltäter.“ (aus Gremlizas Kolumne in KONKRET 11/2009)

Leider werden die Denkansätze der Studie, wie schon die Armutsdebatte in Deutschland, klein geredet werden. Niemand wird Konsequenzen ziehen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Chris

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