Dienstag, 31. August 2021

Steuerprogramme und allerlei Unsinn

Laut Clemens Fuest schadet die Vermögenssteuer dem Wirtschaftswachstum. Ja der Clemens ist der, der meinste Mindestlöhne kosten laut einer Studie Millionen an Arbeitsplätzen. Das Handelsblatt beschreibt dazu lang und breit etwas. Schön ist die Tabelle der Steuerpläne. Die Linken haben ein ambitioniertes Programm, welches gerade auf niedrige Einkommen abzielt. So werden Ehepaare mit 2 Kindern im 6500 Euro entlastet, wenn sie ein Jahresbruttoeinkommen von 20000 Euro haben. Bei der sozialen Union sind es schlappe 890 Eruo. So zieht es sich durch. Selbst die FDP entlastet arme mehr als die Union. Bei Einpersonenhaushalten hat sogar die FPD steuerseitig ein besseres Angebot für niedrige Einkommen als die SPD. Man darf sich aber nicht blenden lassen. Denn sowohl FPD und Union entlasten massiv die Sptize. Weil es Personen mit über 30000 Jahresbrutto so schlecht geht, brauchen sie zehntausend Euro Steuerersparnis. 

Nur auf Steuern bezogen zeigt die Grafik, dass die Union unwählbar ist. Die FDP tatsächlich besser dasteht als ihr Ruf. Allerdings muss man aufpassen. Denn die FDP kürzt auf der anderen Seite staatliche Leistungen, sodass das erhöhte Einkommen schnell wieder weg ist.

Jetzt zur Vermögenssteuer. 6% soll an Wachstum verschwinden. Angeblich investieren Unternehmen nämlich nicht, wenn es diese Steuer gäbe. Warum das so sein soll ist mir unklar. Fuest hat keine Ahnung. Unternehmen investieren, wenn ihre Erwartung ist etwas davon zu gewinnen. Gewinnen tun sie in der Regel, wenn sie etwas verkaufen können. Bezogen auf die Vermögenssteuer. Wenn dieses Geld von Staatsseite wieder in den Kreislauf kommt, dann steigt die Nachfrage nach Gütern. Damit wird etwas verkauft und ggf. steigt die Investitionsbereitschaft. Allein die Logik. Unternehmen machen einen Gewinn von 100. Jetzt müssen sie 40% Steuern  zahlen und sie bekommen nach Steuern 60. Jetzt steigern wir die Steuern und erzeugen Nachfrage. Dann wird mehr verkauft und das Unternehmen macht 150 Gewinn. Nach erhöhten Steuern von 50% sind es 75 Gewinn. Es zeigt sich, dass Steuererhöhungen Unternehmen nicht schwächen müssen, sondern stärken können. 

Auch sonst. Wenn Unternehmen keine Vermögenssteuer zahlen müssen, dann bleiben Bestandsanlagen stehen. Sie sind abgeschrieben und kosten nur den Betrieb. Ein Neukauf kostet die Mehrwertsteuer. Nach Fuests Logik wird automatisch die Investition verhindert, denn sie kostet Steuern. Wenn die Bestandsanlagen aber weiterhin durch eine Vermögenssteuer Geld kosten, ist eine Modernisierung vielleicht attraktiver.

Wie auch immer. Ich halte Clemens Fuest für einen ökonomischen Querdenker. Er bringt alles mit. Er sieht eine Verschwörung der Linken gegen die Wirtschaft. Er betreibt Cherry Picking um seine Meinung zu belegen und notfalls biegt er die Wahrheit oder Analyse etwas.

Chris

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