Montag, 4. August 2014

Warum ist das Wachstum schwach, oder wenn der Glaube versagt

Ein Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Universität Dortmund und  promovierter Volkswirt und dennoch weiß er nicht im Ansatz warum die Wirtschaft nicht wachsen will. Dabei müsste er einfach mal weg von seinen Modellen hin zu den Unternehmen. Fragt er diese, dann würden sie über einen solche Aussage lachen

Aus diesem Blickwinkel zeigen langfristige Sätze nahe Null an, dass es kaum noch sinnvolle Investitionsmöglichkeiten gibt - dass zu wenige Unternehmen existieren, die ordentliche Renditen versprechen. Andernfalls würden die Gelder ja dorthin fließen. Dann würde vermehrt investiert, dank effizienterer Fabriken und besserer Produkte stiege die Produktivität, die Löhne legten zu… wie es auf einem normalen Wachstumspfad eben üblich ist. 

Was wollen Unternehmen. Sie wollen mehr einnehmen als ausgeben bei einem möglichst geringen Risiko. Alle Dinge wie Innovation, Produktivität oder notwendige Investitionen sind Begleiterscheinungen. Man könnte sagen es sind "notwendige Übel". D.h. ob Zinsen niedrig sind oder nicht ist erst einmal egal. Zeichnet sich nicht ab, dass man mehr einnimmt als ausgibt, wird nicht investiert. Gebäude oder Anlagen stellen immer ein Risiko dar. Sie haben laufende Kosten und senken die Rendite. Wenn diese schon niedrig ist, wird man sie nicht weiter senken, nur um ein Gebäude mehr zu haben. Schaut man sich die Entwicklung des deutschen Binnenmarktes an, dann sucht man eine nachhaltige Steigerung vergeblich. In der EU sieht es dank den durchdachten Austeritätsprogrammen ähnlich aus. Wachstum ist nicht zu erwarten und die Unternehmen handeln rational und investieren nicht.
Gleichzeitig wird den Unternehmen ein Teil des Drucks eines Produktivitätswachstums genommen. Durch eine Politik die Löhne stagnieren und schwach steigen lässt, bzw. eine Steuerpolitik die Unternehmen entlastet, kann eine höhere Nachsteuerrendite erwirtschaftet werden ohne irgendetwas dafür getan zu haben. Das alles könnte man wissen, wenn man sich mit Unternehmen beschäftigt und die Motivation dieser hinterfragt. Technologiesprünge gibt es nur, wenn sie wirklich nötig sind. Bei Investitionen sieht es genauso aus. Also raus aus dem Elfenbeiturm und rein in die Realität.

Anmerkung: Die Hinweise des Professors, dass eine alternde Gesellschaft nicht innovationsfähig sei ist gewagt und müsste erst einmal nachgewiesen werden.

Chris

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen