Dienstag, 15. Juli 2014

Oswald Metzger - Das Kreuz mit der Gerechtigkeit

Schindluder getrieben als mit dem Wort „Gerechtigkeit“. Es hat sich zu einem Wieselwort entwickelt
meint Oswald Metzger. Diese Grundaussage setzt voraus, dass es DIE Gerechtigkeit gibt. Es gibt aber mehrere und das Gerechtigkeitsempfinden kann sich ändern. So finden wir es gerecht wenn reiche Menschen höher besteuert werden. Sollten diese Menschen reich werden, dann finden sehen sie das vielleicht anders. Gerechtigkeit ist nicht objektiv. Vor diesem Hintergrund ist ihre Argumentation etwas hinfällig. Im Übrigen gibt es noch mehr solche Worthülsen. Freiheit nehmen sie ganz gerne. Chancengerechtigkeit gibt es auch oft hier im Blog.
Die Forderung nach gerechten (= hohen) Löhnen ist das eine, die tatsächliche Bezahlbereitschaft das andere.

Genau hier sieht man seine Kurzsichtigkeit. Dieser Fakt ist kein Widerspruch. Menschen vergleichen sich. Wenn Nachbar X weniger zahlt, warum soll ich mehr bezahlen? Es gibt eben keinen objektiven Markt, sondern nur eine Summe von subjektiven Entscheidungen.
Denn wer unter der Flagge der Gerechtigkeit für Einkommensgleichheit plädiert, der unterminiert die Einsatzbereitschaft von vielen Millionen Arbeitnehmern wie Unternehmern.

Gut das Oswald Metzger die Wissenschaft widerspricht gleichere (nicht gleiche) Einkommen sorgen für eine höhere Lebenserwartung in Gesellschaften, weniger Übergewicht, weniger Krankheitenund zwar für alle Einkommensschichten. Eine gleichere Gesellschaft hat im Schnitt weniger Abstiegsängste und somit weniger Stress. Ziel einer Gesellschaft sollte das bestmögliche Leben und nicht die höchste Einsatzbereitschaft sein. Das durch gleichere Löhne die Einsatzbereitschaft unterminiert würde, ist meiner Ansicht nach ein Mythos. Milliarden unbezahlte Überstunden widersprechen ihnen da sehr deutlich.

Chris

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