Montag, 6. April 2020

Nochmal zu den Nachdenkseiten

Ich verstehe die Argumentation der Autoren dort nicht wirklich. Wenn es um ökonomische Zusammenhänge geht, dann haben sie Ahnung. Außenpolitisch kaufen sie sich gerne Expertise ein und zeigen gut belegte Zusammenhänge. In Zeiten von CORVID-19 wollen sie alternative Positionen zeigen. Das ohne jeglich Einordnung. Dann kritisieren die Betreier, dass KENFM als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird. Mich wundert das nicht so richtig. Ken macht ein Video, wo er Angst hat beobachtet zu werden (stellt es online?!). Er vergleicht den Faschismus in Deutschland mit den Ausgangsbeschränkungen. Ziemlich wirr das Ganze.  In jedem zweiten Interview kommt der 11. September vor. Den Klimawandel leugnet er zwar nicht, aber er kritisiert Untersuchungen und lädt die passenden Gäste. Man muss nicht jede alternative Meinung präsentieren. Wie man auf die Idee kommen kann, dass KenFM eine fragwürde Informationsplattform ist, ist offensichtlich. Selbst wenn dort mal etwas vernünftiges publiziert wird, wie soll man es von der Masse an Schrott unterscheiden. Die kritischen Nachdenkseiten können das nicht erkennen. Sie sind im Lagerdenken verfangen und einige ihres Publikums hängen solchen Theorien an. Das zeigen die Leserbriefe sehr häufig. Ich unterstelle Müller und Berger nicht, dass sie dafür anfällig sind. Als Mediengestalter mit einiger Reichweite sollten sie sensibler sein, für den Typus Mensch der sie konsumiert. Da gehören eben nicht nur die Mainstreammedien eigeordnet, sondern eben auch die alternativen Medien die sie regelmäßig zitieren.
Warum?
Wenn man die Nachdenkseiten halbweigs unkritisch ließt, kommt man auf die Idee, dass Russia Today und KenFM objektive Meinungen verbreiten die unterdrückt werden. Monitor (eines wenigen kritischen Formate im öffentlich rechtlichen Rundfunk) wird ebenso kritisiert wie die Tagesschau, usw. D.h. unkritisch gelesen wird man in Medienformate getrieben, welche zwar hin und wieder alternative Sichtweisen präsentieren, aber alles andere als seriös sind. Das Albrecht Müller das Problem nicht erkennt, ist bezeichnend und wundert sich dann wie man auf die Idee kommen kann die Nachdenkseiten in die gleiche Reihe zu setzen. 
Das ist schade, denn in ihren Kernkompetenzen sind die Nachdenkseiten sehr stark. Sie sollten sich auf das Konzentrieren was sie beherrschen und nicht auf alles.

Chris

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