"Meinungsstark und unideologisch: Anti-Trump-Buch für eine gerechtere Welt" so betitelt die INSM eines ihrer Lobbybücher. Liest man den Text über das Buch, erkennt man schnell, dass diese Aussage so nicht stimmt. Freihandel ist per se gut. Wenn das keine Ideologie ist, dann weiß ich auch nicht.
Es wird kritisiert, dass die Gegner des Freihandels nur wenige Menschen sind die sich organisieren. Das sei zutiefst undemokratisch. Es wird, ganz ideologisch, davon ausgegangen, dass alle Nichtbeteiligten für eine Freihandel wären. Weiterhin wird nicht darauf eingegangen, dass die Befürworter des Freihandels ebenfalls mit ihre Lobbyarbeit den demokratischen Prozess umgehen. Sponsoring von Staaten gibt es direkt oder indirekt genauso.
Die Schwäche des Buchs wird in der Zusammenfassung also schon klar. Es soll um eine gerechtere Welt gehen. An keiner Stelle geht es um Gerechtigkeit. Es geht um Leistungsbilanzen, es geht um Schiedsgerichte (undemokratisch, aber das stört hier halt nicht) und um Ängste. Das Freihandel von Unternehmen ausgenutzt wird, um Steuern zu sparen, Löhne zu drücken und Arbeitnehmer effektiver auszubeuten, wird nicht erwähnt. Das Schiedsgerichte nichts mit freiem Handel zu tun hat, ist kein Thema. Das die Gegner sehr wohl Argumente haben, stört nicht. Lieber wird die Legitimation der Argumente geschwächt, weil man die Finanzierung aufgreift.
Das Buch wird also zutiefst ideologisch geprägt sein. Wenn Freihandelsabkommen, denn darum geht es und eben nicht um freien Handel, so toll sind, wo sind die Analysen. Wo wird gezeigt wieviel Gewinne erzielt worden sind, wieviel mehr Wohlstand generiert worden ist, usw. Es gibt diese Studien wahrscheinlich nicht, da sie vortrefflich schwierig durchzuführen sind. Daher bleibt es eben nur Glauben und Ideologie, dass Freihandel das Beste ist was man machen kann. Der einzige Vorteil eines freien Handels, den sogar ich sehe, wird nicht vorgebracht. Intensiver Handel reduziert die Gefahr von militärischen Konflikten.
Fazit
Ein Propagandastück vom Feinsten.
Chris
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